Labor im Christbaum?

19. Dezember 2012 von Laborjournal

Es soll ja Leute geben, die auch über die Weihnachtstage nicht ganz auf ein wenig Laboratmosphäre verzichten wollen. Dies jedenfalls scheinen die Betreiber des Online-Marktplatzes Etsy zu meinen. Oder wie soll man es sonst verstehen, wenn sie dort Folgendes als Christbaumschmuck verkaufen wollen:

Oder diese „protozoischen“ StickereienDiesen Beitrag weiterlesen »

Weigel Style

15. Dezember 2012 von Laborjournal

Quasi als Weihnachtsgruß stellte die Gruppe von Detlef Weigel am Tübinger MPI für Entwicklungsbiologie das folgende Video ihrer „Gangnam Style“-Parodie auf Youtube. Hier kommt:… „WEIGEL STYLE“ (unbedingt Untertitel (= CC, Captions) aktivieren):

Richtig klasse! Und gaaanz am Schluss tanzt der Chef selbst…

Was bleibt, ist die wirklich erfreuliche Feststellung, dass eine derart erfolgreiche Gruppe neben der Forschung offenbar noch genug Zeit, Lust, Hirn, Humor und Energie für so etwas übrig hat.

(Das „Gangnam Style“-Original gibt’s übrigens hier.)

Ph. Diddy strikes back

1. November 2012 von Laborjournal

Erinnert sich noch jemand an Ph. Diddy, den „Held des Forscheralltags“ von Life Technologies? Nach der Premiere „Ph. Diddy is on the Scene“ hat die Life Science-Firma jetzt das Nachfolge-Musikvideo produziert — „Ph. Diddy at the Conference“:

Zwischen den beiden Werken gab’s übrigens noch ein weiteres Comic-Video von Life Technologies über Ph. Diddys weiblichen Gegenpart im Biotech-Lab — „Ph. Diva and the Mystery Band“Diesen Beitrag weiterlesen »

„Wissenschaftler sind lediglich Hilfsmittel um Kaffee in Resultate umzuwandeln“

27. Oktober 2012 von Laborjournal

Wer braucht am meisten Kaffee? io9.com zitiert dazu eine US-Studie aus dem Jahr 2011, in der Angehörige verschiedener Berufsgruppen gefragt wurden, wie sehr und wie viel Kaffee sie benötigen, um in ihrer Arbeit entsprechend produktiv zu sein. Und wer hatte in der Studie „gewonnen“? Ja, wirklich — Wissenschaftler!

Nun war die Studie sicherlich selbst nicht gerade sehr wissenschaftlich durchgeführt. Trotzdem jedoch schön, wie der io9.com-Artikel diese vermeintliche Kaffee-Abhängigkeit der Forscher zu begründen versucht. Im Wortlaut:  Diesen Beitrag weiterlesen »

Wenn einem im Labor gerade langweilig ist,…

28. August 2012 von Laborjournal

… kann man folgendermaßen „Verkehrsampel“ spielen:

Wie’s geht, steht bei Futility Closet.

Daumenprobleme?

3. Juli 2012 von Laborjournal

In den letzten Tagen gingen in der Redaktion vermehrt Meldungen von Pipettenherstellern ein, in denen sie insbesondere und umfassend die vermeintlich überlegene Ergonomie ihrer neuen Produkte herausstrichen. Uns erinnerte dies natürlich sofort an das launige „Inkubiert“ aus Laborjournal 11/2010, welches wir aus diesem Anlass hiermit „wiederbeleben“:

„Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche Schwerarbeit Ihr Daumen während eines mehrstündigen Pipettier-Marathons leistet?“ Schicksalsträchtig mahnend springt einem diese bedrohlich klingende Frage vom Kopf des Firmenprospekts direkt ins Gewissen — Abteilung „Selbstprüfung“.

„Äh, nein — nicht wirklich“, muss sich der in nahezu einem Jahrzehnt Laborarbeit gestählte Postdok eingestehen. „Schwerarbeit verrichte ich eher auf dem Mountainbike, dem Snowboard oder dem Fußballplatz“, denkt er vielmehr. „Ach ja, und natürlich beim Holz machen für den Kachelofen, Garten umgraben, Getränkekisten schleppen,… Aber hier im Labor? Diesen Beitrag weiterlesen »

„Prof Perfide“

18. Juni 2012 von Laborjournal

Vor allem Postdocs sind die Arbeitspferde der biomedizinischen Forschung. Und oft genug sind sie auch ziemlich clever. Dass diese daher immer wieder Probleme mit ihren Chefs/Profs/PIs bekommen, ist nichts Neues — vor allem wenn letztere unter dem ein oder anderen Persönlichkeitsdefizit leiden (auch nicht unbedingt selten).

Solche Konstellationen bergen folglich einigen Sprengstoff, der sich immer wieder auch zu haarsträubenden Geschichten entlädt. Wie etwa zu der folgenden, die uns letzte Woche zu Ohren kam:

Eine Postdoktorandin bekam ihr zweites Kind, kurze Zeit später wurde ihr Vertrag nicht verlängert. Irgendein Zusammenhang? — Man weiß es nicht. Jedenfalls war dies für die Frau natürlich der Karriere-Killer.

Aber was machte der Prof? Dieser räumte sämtliche Klone und Zelllinien, die die Postdoktorandin hergestellt hatte, aus den Schränken — und warf sie weg. Dies tat er indes wohlweislich nicht mit den Klonen, die sie von anderen Labors erhalten hatte — und natürlich behielt er auch ihr Laborbuch.

Dieses gab er daraufhin einer TA und wies sie an, die Experimente genau so zu wiederholen, wie sie darin standen. Innerhalb von neun Monaten reproduzierte sie auf diese Weise exakt die Experimente der ehemaligen Postdoktorandin — so dass „Prof Perfide“ den Artikel schließlich ohne ihren Namen veröffentlichen konnte.

Letzteres übrigens in Nature Genetics.

 

Geschätzter Mittelbau

21. Mai 2012 von Laborjournal

Aus der Reihe „Spontane Interviews, die es nie gab — die aber genau so hätten stattfinden können”. Heute: Prof. B.I. Gschott, Promilogisches Institut Universität Besserstadt.

LJ: Hallo, Herr Gschott — oh, ein Glas Sekt in der Hand. Offenbar feiert das ganze Institut. Was ist der Anlass?

Gschott: Das EMBO Journal hat ein Paper akzeptiert.

LJ: Äh, sorry — aber das ist für Sie doch nichts Besonderes. Bei Ihnen landet doch fast alles in „NatureScienceCell“.

Gschott: Im Gegenteil, das Paper ist was ganz Besonderes. Abgesehen davon, stehe ich gar nicht drauf.

LJ: Das müssen Sie mir jetzt erklären.

Gschott: Ganz nüchtern gesagt, beschreibt das Paper eine ganz neue Technik, die das gezielte Ausschalten von Genen deutlich einfacher, billiger und zuverlässiger macht.

LJ: Also ein rein methodisches Paper…

Gschott: Wie geringschätzig Sie das sagen. Wie so viele. Offenbar wissen die wenigsten, dass die meisten Durchbrüche erst vollzogen werden konnten, nachdem die Methodik entsprechend ausgereift war. Diesen Beitrag weiterlesen »

Etiketten ohne Info

15. Mai 2012 von Kommentar per Email

Es geht um Molekulargewichte und wofür wir sie im Labor brauchen. Für die meisten Wissenschaftler sind Molekulargewichte nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit auf dem Weg, eine Lösung bestimmter Molarität herzustellen — oder gar einen Puffer zu mixen. Und genau dies stand kürzlich mal wieder an…

Konkret wollte ich im Wägeraum eine Lösung aus zwei Substanzen in jeweils verschiedener Molarität ansetzen. Beide Reagenzien standen dort in den gewohnten weißen Gefäßen mit rotem Deckel — und beide offenbar erst seit kurzer Zeit. Dies war offensichtlich, da sich neuerdings die Chemikalien des betreffenden Unternehmens durch das Fehlen einer entscheidenden Informationen auf Etikett oder Verpackung auszeichnen — weit und breit keine Angabe des Molekulargewichts.

Ich wägte meine Optionen ab. Ich konnte entweder zurück ins Labor latschen und nach Chemikalien-Handbüchern suchen, oder ich konnte in mein Büro gehen und die gewünschten Molekulargewichte im Internet recherchieren. Während ich noch unentschlossen die Regale anstarrte, fiel mein Blick plötzlich auf ein paar alte Kataloge, die sich in einer Ecke versteckten. Ich blätterte also die Monster-Schinken durch — und fand eines der gesuchten Gewichte. Die andere Substanz war jedoch nirgendwo aufgeführt.

Also wanderte ich schließlich doch den ganzen Weg zu meinem Büro am anderen Ende des Gebäudes zurück Diesen Beitrag weiterlesen »

Armer Hund

26. April 2012 von Laborjournal

Haustiere gehören ja eigentlich nicht ins Labor. Aber den lieben Hund den ganzen Tag allein zu Hause lassen — das will man ja auch nicht. Also, Verbot hin oder her: Bello kommt mit!

Ob der Hund der ehemaligen Münchnerin Birgit Puschner, jetzt an der University of California in Davis, nun „Bello“ hieß, ob es gar überhaupt ihr Hund war — das alles ist nicht gewiss. Sicher ist jedoch, dass da ein Hund in ihrem Labor war. Und der konnte offenbar den leckeren Düften nicht widerstehen, die seine feine Nase aus der Laborküche einfing. Er schlich also hinein und fraß kräftig Agar von den frisch gestapelten Platten. Dumm nur, dass einige davon giftiges Thallium-Acetat enthielten. Entsprechend groß war wohl die Aufregung, als man das Malheur mitsamt dem mittlerweile sicherlich schon leidenden Tier entdeckte.

Was aber machte Frau Puschner aus dem Zwischenfall? Ein Paper! Diesen Beitrag weiterlesen »