Corona-Krise: Material-Engpässe im Labor

10. Februar 2021 von Laborjournal

In unserem aktuellen Heft berichten Vertreter der Laborausrüster-Industrie wie ihre Firmen die besonders starke Nachfrage in der Corona-Krise gemeistert haben beziehungsweise immer noch meistern. Unter anderem äußern sie mehrfach, dass in dieser Zeit gewisse Laborartikel und Verbrauchsmaterialien durchaus immer wieder knapp wurden. So heißt es darin etwa:

 

Anfang des Jahres sei die Unsicherheit groß gewesen, wie sich die Pandemie auf die Branche auswirken würde, sagt Peter Quick, Geschäftsführer der Promega GmbH in Walldorf und Vorstandssprecher der Fachabteilung Life Science Research (LSR) im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH). Können die Lieferketten aufrechterhalten werden? Würden die aktuellen Ressourcen reichen?

Bereits Ende März 2020 stieg der Bedarf an PCR-Reagenzien sowie DNA- und RNA-Aufreinigungssystemen. Quick spricht von Hamsterkäufen der Labore. Bis heute gäbe es immer wieder Engpässe bei Verbrauchsmaterialien wie Pipettenspitzen oder Geräten etwa für NextGen Sequencing. Trotzdem habe die Branche, ist Quick sicher, die Krise gemeistert.

 

An anderer Stelle dann:

Einen Run auf Produkte rund um Nukleinsäure-Aufreinigung und -Amplifikation erlebte auch New England Biolabs (NEB) – und damit einhergehend Engpässe bei entsprechenden Rohstoffen. Auf einmal war es schwierig, eigentlich banale Dinge wie Nukleotide in hoher Qualität zu bekommen. „Es gab ja nicht nur eine lokal erhöhte Nachfrage“, sagt Thomas Möllenkamp. „Asien, Amerika, Europa – alle waren betroffen und benötigen auf einmal Masken, Handschuhe oder eben PCR-Reagenzien.“

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Etiketten ohne Info

15. Mai 2012 von Kommentar per Email

Es geht um Molekulargewichte und wofür wir sie im Labor brauchen. Für die meisten Wissenschaftler sind Molekulargewichte nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit auf dem Weg, eine Lösung bestimmter Molarität herzustellen — oder gar einen Puffer zu mixen. Und genau dies stand kürzlich mal wieder an…

Konkret wollte ich im Wägeraum eine Lösung aus zwei Substanzen in jeweils verschiedener Molarität ansetzen. Beide Reagenzien standen dort in den gewohnten weißen Gefäßen mit rotem Deckel — und beide offenbar erst seit kurzer Zeit. Dies war offensichtlich, da sich neuerdings die Chemikalien des betreffenden Unternehmens durch das Fehlen einer entscheidenden Informationen auf Etikett oder Verpackung auszeichnen — weit und breit keine Angabe des Molekulargewichts.

Ich wägte meine Optionen ab. Ich konnte entweder zurück ins Labor latschen und nach Chemikalien-Handbüchern suchen, oder ich konnte in mein Büro gehen und die gewünschten Molekulargewichte im Internet recherchieren. Während ich noch unentschlossen die Regale anstarrte, fiel mein Blick plötzlich auf ein paar alte Kataloge, die sich in einer Ecke versteckten. Ich blätterte also die Monster-Schinken durch — und fand eines der gesuchten Gewichte. Die andere Substanz war jedoch nirgendwo aufgeführt.

Also wanderte ich schließlich doch den ganzen Weg zu meinem Büro am anderen Ende des Gebäudes zurück Diesen Beitrag weiterlesen »

BIOTECHNICA (5): Messemüde

13. Oktober 2011 von Laborjournal

BIOTECHNICA 2011 -- das ist alles!

Gehen wir zehn Jahre zurück. Es läuft die BIOTECHNICA 2001, die Leitmesse für Laborzulieferer der biomedizinischen Forschung und Analytik. Die Hallen 8 und 9 der Messe Hannover sind prall gefüllt, 1.050 Aussteller präsentieren ihre Produkte.

Zeitsprung. Heute reichen die insgesamt 600 Aussteller gerade noch, um die Halle 9 „ganz gut“ zu füllen. Roche, einer der „Leithammel“ der Branche, nimmt erstmals nicht mehr teil. Thermo, ein anderes „Zugpferd“, stellt mittlerweile nur noch auf einem Bruchteil der einstmaligen Fläche aus. Nationen-Pavillons sieht man nur noch von der Schweiz, Holland, Korea und zwei, drei anderen; Spanien, Italien, UK, die skandinavischen Länder und viele andere sind dieses Jahr nicht mehr gekommen. Diesen Beitrag weiterlesen »