Wie Poster-Sessions wieder lohnenswerter werden könnten

18. Juni 2019 von Laborjournal

Idealerweise seien die Poster-Sessions großer wissenschaftlichen Tagungen ein unglaublich fruchtbarer Boden für kreative Einsichten — so dozierte vor ein paar Tagen der Psychologie-Doktorand Mike Morrison gegenüber NPR. Und erklärte weiter:

Du gehst in einen Raum, bist völlig aufgeschlossen und bereit, Erkenntnisse über Dinge zu hören und zu lesen, an die du vorher nicht einmal gedacht hast. Wenn es hier fünfzig Poster gibt, dann sollten auf diese Weise fünfzig neue Erkenntnisse in dein Gehirn fließen.

Wie gesagt, idealerweise! Morrison weiß selbst, dass die Realität so gut wie immer eine ganz andere ist:

Für gewöhnlich sind Poster-Sessions eine völlig entmutigende Zeitverschwendung für alle Beteiligten. […] Statt eines Bildes und einer einprägsamen Schlagzeile gibt es massenweise Text auf den Plakaten. Wir gehen also durch einen Raum voller Poster mit Texten, die man unmöglich aufnehmen kann, wenn man nicht gezielt und lange davor stehen bleibt, um sie zu lesen. Aber es gibt so viele Poster — und so laufen wir einfach weiter. […] Es ist hauptsächlich ein eintöniges Rauschen. Und du versuchst verzweifelt, alles zu überfliegen — doch im Vorbeigehen wird dir zwangsläufig der größte Teil entgehen.

(Ein weiteres Dilemma solcher Poster-Sessions hatten wir hier im Blog übrigens mal unter dem Titel „Nie wieder Poster“ thematisiert.)

Doch Morrison meckert nicht nur, er macht auch sehr konkrete Vorschläge für ein radikal neues Poster-Format glasklarem Design. Doch bevor wir sie hier erklären… — beschrieben hat er all dies in dem folgenden Video mit dem Titel „How to create a better research poster in less time (including templates)“:

 

 

Sicher, die Poster-Sessions auf wissenschaftlichen Tagungen hätten es verdient, endlich wieder lohnenswerter und inspirierender für alle Beteiligten zu werden. Ob aber Morrisons Vorschlag rund um fette zentrale Schlagzeile samt QR-Code (siehe unten) tatsächlich ein erster Schritt dorthin sein könnten?

 

 

Die Meinungen darüber dürften auseinander gehen.

Ralf Neumann

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Sag’s mit einem Song

30. Januar 2015 von Laborjournal

Welches ist die beste Labor-Parodie eines Musikvideos aus dem letzten Jahr? Biotechniques lässt dafür den Lab Grammy 2015 springen und hat acht Kandidaten nominiert. Unser Favorit ist „50 ways to get a day off“ — eine Parodie von Meital Cohen und Ya’ara Sharaby-Makaros von der israelischen Bar-Ilan University auf den Song „50 Ways to Say Goodbye“ von Train:

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Bis zum 4. Februar kann man noch mit abstimmen.

♪♫… Die Geschichte eines Postdocs … ♫♪…

16. Oktober 2014 von Laborjournal

Zwar schon eine ganze Weile her — aber wir schulden Euch noch den Gewinner des Lab Grammy Award 2014:

„The tale of a Post Doc“

Eine Parodie auf „Bohemian Rhapsody“ von Queen, realisiert von James Clark et al.,  King’s College London.

Ein Plädoyer für die biologische Grundlagenforschung…

8. Juli 2014 von Laborjournal

… halten Doktoranden der University California in San Diego (UCSD) in folgendem, nett gemachten Video:

2013 gewann das Werk den „Stand Up For Science“-Videowettbewerb der Federation of American Societies For Experimental Biology (FASEB).

Tipp: Tobias Maier via Twitter

Rap Your Thesis

15. April 2014 von Laborjournal

Und wieder mal ein Labor-Musikvideo: Der australische Doktorand Nathanial Harris erklärt sein Krebsforschungsprojekt via HipHop:

(Von hier)

Könnte er auch bei seinem Rigorosum aufführen…

Die Schönheit der Schuppen

14. März 2014 von Laborjournal

Ein (teilweise) Vermummter zeigt und erklärt uns die bunten Schuppen der Schmetterlingsflügel:

(Via SmarterEveryDay)

Don’t Stop Pipetting…

25. Februar 2014 von Laborjournal

… Lab-Video-Parodie auf „Don’t Stop Believing“ von Glee:

Lyrics:

Just some young postdocs
Trying to make it to the top
One took the midnight tram
Going back to lab

For the past twelve months
Paper’s been stuck in review
Ten new experiments
From damn reviewer two…

Den Rest des Texts gibt’s auf der YouTube-Seite des Videos („Mehr anzeigen“ klicken).

ExRNAs fangen gerade erst an

31. Januar 2014 von Laborjournal

ExRNA. Als wir das lasen, dachten wir zunächst an eine RNA, die einmal eine RNA war – und jetzt nicht mehr. Wie bei Ex-Profi oder Ex-Ehefrau.

Dies aber nur kurz, denn nach den nächsten Worten war klar: Es geht hier um eine weitere Klasse von zellulär aktiven RNAs — konkret um solche, die die Zelle in Vesikel verpackt und ausschleust, damit die Körperflüssigkeit sie zu ganz anderen Zellen mitnimmt, die sie wiederum aufnehmen. „Ex“ steht also für „extrazellulär“ (siehe Video).

Dieser Mechanismus kann kein Zufall sein, argwöhnte jetzt unter anderem Francis Collins, der Direktor der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH). Das müsse etwas mit der Kommunikation zwischen Zellen zu tun haben. Und tatsächlich Diesen Beitrag weiterlesen »

Die Geister der Evolution

12. Dezember 2013 von Laborjournal

Avocados sind „Geister der Evolution“, die uns Menschen für Elefanten-Vorfahren halten.

Wie das? Avocados koevolvierten einst zusammen mit richtig großen Säugetieren. Darunter waren auch gewisse Rüsseltiere namens Gomphotherien (Gomphotheriidae), deren Vorfahren vor 20 Millionen Jahren von der Linie der heutigen Elefanten abzweigten. Und genau auf diese Ur-Dickhäuter hatten die Avocados damals ihre Früchte zwecks Samenverbreitung optimiert: Den Riesenrüsslern schmeckten sie ganz besonders gut, die stattlichen Kerne bereiteten ihnen angesichts ihrer kräftigen Backenzähne und dem voluminösen Verdauungstrakt auch keine Probleme — und so pflanzten sie immer wieder mal mit ihren Riesenhaufen gleichsam einen Avocadobaum.

Die Gomphotheriidae starben indes vor gut 12.000 Jahren aus, Avocados gibt es noch heute — obwohl seitdem kein pflanzenfressendes Tier mehr deren Kerne schluckt, und diese demnach nicht mehr aus dem Schatten des Mutterbaums rauskommen. Dennoch haben Avocados den Tod ihrer alten „Verbreitungspartner“ offenbar vorerst weggesteckt — und leben heute weiter als „Geister der Evolution“. Diesen Beitrag weiterlesen »

Darwins Schattenmann

27. November 2013 von Laborjournal

Vor ziemlich genau 100 Jahren starb Alfred Russel Wallace, der neben Darwin lange vergessene Ko-Entwickler der Theorie von der Natürlichen Selektion als Triebkraft der Evolution. Die New York Times feierte ihn mit diesem netten Animationsvideo:

(Von hier.)