Wir wissen, wie das Publikationsgeschäft normalerweise läuft: Der Editor einer Zeitschrift erhält eine bestimmte Anzahl Manuskripte für die nächste Ausgabe, er lässt sie von Peer Reviewern begutachten und entscheidet schließlich anhand deren Gutachten, welche davon am Ende tatsächlich gedruckt werden. Die übrigen schickt er als „abgelehnt“ zurück zu den Autoren.
Das könnte allerdings bald auch anders laufen. Ein aktuelles Paper in Bioinformatics (Vol. 25(24): 3303-9) gibt Anlass zu folgendem befremdlichen Szenario: Der Editor einer Zeitschrift erhält eine bestimmte Anzahl Manuskripte für die nächste Ausgabe und lässt sie nur noch grob vor-begutachten; danach schickt er sie alle durch ein bestimmtes Software-Paket, das ihm mit über 90-prozentiger Zuverlässigkeit berechnet, wie oft jeder einzelne Artikel in den folgenden vier Jahren zitiert wird. Und am Ende erscheinen in dem Journal knallhart von oben herab die potenziell meistzitierten Artikel. Diesen Beitrag weiterlesen »