Journal Covers, mal anders (9)

27. Mai 2014 von Laborjournal

Molecular Biology and Evolution titelte sein Mai-Heft (Vol 31, No. 5) folgendermaßen:

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… Und schrieb dazu:

RhesusBase is a resource for comparative analyses of the gene structure and associated regulations in humans and monkeys (Volume 31, pp. 1309-1324). Artwork provided by the RhesusBase Team and Shaomei Hu.
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Best of Science Cartoons (26)

23. Mai 2014 von Laborjournal

… Zum Thema „Kompetenz im Labor“:

 

(Von Pedro Velica alias Pedromics)

Nature gestern und heute

20. Mai 2014 von Laborjournal

So was würde heute wohl kaum vorkommen: 1937 schickte Nature das Manuskript zum Citratzyklus wieder an Hans Krebs zurück, weil deren Ausgaben offenbar über Wochen im Voraus voll waren. (Witzigerweise unter anderem auch mit weiteren Artikeln aus dem Krebs-Labor.)

 

Hätten sie doch im Fall der beiden STAP-Zell-Artikel Anfang des Jahres nur ebenso „unüberstürzt“ gehandelt.

 

Zitat des Monats (20) — Applaus für den Mittelbau!

13. Mai 2014 von Laborjournal

Es ist höchste Zeit, dass auch der Mittelbau endlich die Gelegenheit bekommt, vor den Vorhang zu treten, sich zu verbeugen und den verdienten Applaus zu bekommen. Denn wo wären all die Spitzenforscher — ich hasse dieses Wort — ohne den Mittelbau, ohne die Teams von Leuten, die von ihrer Arbeit fasziniert sind, obwohl sie wissen, dass sie wahrscheinlich nie reich oder berühmt sein werden? Ich kann es Ihnen sagen: Irgendwo im tiefsten Kansas in einem kleinen Kaff namens Mittelmaß. Alles, was ein Professor bestenfalls tun kann, ist erstens, seine Mitstreiter zu inspirieren und ihnen zu helfen, mehr zu leisten, als sie selbst für möglich hielten. Und zweitens, niemals zu vergessen, wer eigentlich die ganze Arbeit macht.

… schrieb Alec Wodtke, US-stämmige Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, unlängst in der Deutschen Universitätszeitung (duz).

Und darin sagte er noch mehr interessante Dinge darüber, warum er selbst lieber in Deutschland forscht als in seinem Heimatland USA. Lesetipp!

Ein Post-Pub-Review-Szenario

9. Mai 2014 von Laborjournal

Gerade eine interessante Diskussion über Post-Publication-Peer-Review mit einem Forscher gehabt, der zugleich auch als Editor eines Journals fungiert. Der war sehr angetan von Preprint-Servern für Manuskripte a la arXiv oder neuerdings bioRxiv — jedoch weniger begeistert von dem gesamten Post-Pub-Rev-Konzept.

Dies insbesondere wegen ganz praktischer Bedenken. Er glaube einfach, dass auf entsprechend freiwilliger Basis die meisten Veröffentlichungen nachträglich überhaupt nicht begutachtet würden, stellte der Forscher-Editor in den Raum. „Wer würde sich denn die Zeit dafür nehmen, wenn man nicht explizit um ein Gutachten gebeten wurde?“

Er befürchte, dass gerade die schlechteren Sachen einfach unkommentiert stehen bleiben würden, weil es den Kollegen schier zu blöd sei, solchen “Mist” auch noch aufwändig gerade zu rücken. Mit der Folge, dass diejenigen, die sich in dem Feld nicht so gut auskennen und die Inhalte kaum selbst adäquat beurteilen können, das Zeug dann womöglich für bare Münze nehmen würden.

Würde eine Arbeit indes tatsächlich nachträglich kommentiert und kritisiert, gebe es seiner Meinung nach drei Möglichkeiten: Die Autoren nehmen die Kritik an, sie streiten deren Inhalt ab oder sie ignorieren sie komplett. Letzteres sei ja bei der Post-Pub-Rev-Plattform PubPeer leider weithin die Regel. Da habe man schon den Eindruck, es gehe alles nach dem Motto: „Was juckt mich das Paper von gestern, es ist doch draußen — ich muss mich jetzt um das nächste Projekt kümmern.“

Und so würden publizierte Artikel „posthum“ kaum einmal besser gemacht, wie es beim klassischen Peer Review doch öfter passiere. „Was nutzen mir schnellere Veröffentlichungen, wenn sie im Schnitt deutlich schlampiger sind — und bleiben.“ Denn selbst im günstigsten Fall — die Autoren bekommen Kommentare und gehen ihrerseits auch darauf ein — würden sie ja nicht mehr das Paper selbst umschreiben, sondern die Verbesserungen ebenfalls „noch weiter unten“ in den Kommentaren platzieren. Was den Lesespaß und vor allem die Leseeffizienz ziemlich senken würde. „Du liest unten einen Kommentar, scrollst hoch, liest da wieder was nach, gehst wieder runter, liest dort weiter, musst gleich wieder hoch,… Schrecklich!“

Ziemlich skeptisches Szenario. Meinungen dazu?

„Knebelverträge gehen bald nicht mehr“

6. Mai 2014 von Laborjournal

Ende 2012 setzte die Max-Planck-Gesellschaft eine Präsidentenkommission Nachwuchsförderung ein. Von irgendwelchen (Zwischen-)Ergebnissen hat man seither noch nichts gehört. Auch an den Universitäten und anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird das Problem momentan eher verschleppt als diskutiert.

Derweil wächst es unbeeindruckt weiter. Denn eines ist klar — und war ja letztlich auch der Grund für die Bildung der MPG- und anderer Kommissionen zum Thema: Angesichts der jetzigen Entwicklung muss sich hinsichtlich der Förderung von Doktoranden und Postdoktoranden in naher Zukunft etwas ändern, sonst gerät die akademische Forschung im Wettbewerb um qualifizierten oder gar exzellenten Nachwuchs demnächst stark ins Hintertreffen.

Ein in Nachwuchs-Fragen sehr engagierter Direktor eines Bio-Instituts fasste das Dilemma letzte Woche im Gespräch folgendermaßen zusammen: „In zehn Jahren werden die Studenten der Naturwissenschaften deutlich mehr Alternativen haben. Knebelverträge wie im heutigen akademischen System gehen dann nicht mehr. Und darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Gut für die Studenten, schlecht für die Forschung. Es sei denn, man beginnt tatsächlich bald, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Meinungen dazu?

(Foto: mapoli-photo / Fotolia.com)