Die Serie von Karin Bodewits, Autorin von ”You must be very intelligent - The PhD delusion”
Das Prasseln der Regentropfen weckt mich auf. Mein Zimmer im Gästehaus ist winzig. Ich bin in Fieberschweiß gebadet, die kleinste Bewegung verursacht heftige Bauchkrämpfe. Mein Kopf pocht dumpf wie ein Gong, auf den man einmal kräftig draufgeschlagen hat. Mein Rücken fühlt sich an, als hätte ich die ganze Nacht ein Kamel über Kopfsteinpflaster geritten...
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Auf Autopilot folge ich Professor Waldner durchs Chemiegebäude. Sind wir wirklich auf dem Weg zu meiner Doktorprüfung? Unter meinem Arm trage ich eine Kopie meiner Dissertation, voller unleserlicher Notizen, während sich meine Beine unwillkürlich voranschieben...
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Ich schreibe gerade eine E-Mail an einen Kooperationspartner, als ich plötzlich einen dumpfen Schlag vom anderen Ende des Büros höre. Lilly hat ihren Schädel einfach seitlich auf die Tischplatte knallen lassen...
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Montagmorgen, 3:35 Uhr. Ein schrecklicher Lärm kommt aus meinem Telefon, ich stehe sofort senkrecht im Bett. Ich schalte das Licht an und schlüpfe in Jeans und T-Shirt. Die Wände strahlen noch immer die Hitze des Tages ab, die Luft ist stickig...
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Grelles Sonnenlicht fällt durch die großen Fenster in unserem Büro. Wären wir allesamt still, dann könnten wir die Baby-Amseln hören, die aus der Hecke vor dem Fenster nach Futter schreien. Aber heute ist es bei uns nicht ruhig. Telefone klingeln, Postdocs laufen umher und stets finden Diskussionen statt...
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Donnerstagnachmittag, 14 Uhr. Nach dem Mittagessen erklimme ich die alten, bröseligen Stufen des Biologie-Departments und gehe direkt in mein Büro. Ich schalte meinen antiken Computer an. Wie jedes Mal bin ich dankbar, als ich das Klappern des alten Ventilators höre...
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Ich mache die Probe fertig und werfe mir meinen Mantel über, um zum Massenspektrometrie-Service im Chemie-Institut zu gehen. Es ist Februar, der Schnee fällt in dicken Flocken. Ich muss meine Hand über die Glasplatte halten, um meine Proben zu schützen...
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Kurz vor neun Uhr morgens. Ich trage dicke Handschuhe, einen langen Wollmantel und schiebe mich langsam mit einer Schlange Menschen aus dem U-Bahnschacht an die Oberfläche. Draußen angekommen beginne ich sofort, vor Kälte zu bibbern...
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„Bitte nicht scannen!“ krächzt die Frau vor mir an der Supermarktkasse aufgebracht zum Kassierer, als der gerade den ersten Artikel über den Scanner ziehen will. Er schaut zu ihr, dann kurz auf seine Uhr, dann wieder zurück zu ihr. Seine Augen sind weit aufgerissen,...
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Durch den Türspalt sehe ich, dass es im Labor noch dunkel ist. Fast schon ein wenig unheimlich, denn ich bin heute nicht wirklich früh dran. Ich schalte alle Lichter an, lege meinen Rucksack ab und drehe das Radio auf. Ein Blick in mein Laborbuch erinnert mich an all die PCR-Protokolle der letzten Tage, die allesamt fehlgeschlagen sind...
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Mittwochabend, sieben Uhr. Im Vorbeigehen bemerke ich Licht im Büro meiner Chefin. Prof. Lous war zuletzt so viel unterwegs, dass ihr Anblick im Institut selten geworden ist. Eigentlich habe ich ja keine Lust, mit ihr zu sprechen – doch weiß Gott, wann sie uns mal wieder mit ihrer Anwesenheit beglücken wird...
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Mittwochmorgen, 11 Uhr. Ich gehe aus dem Labor, durch einen Gang, in dem die Studenten zwischen den Vorlesungen herumhängen, und betrete ein Büro am westlichen Ende des Gebäudes. Zu dieser Tageszeit scheint helles Licht durch die großen Fenster. Drinnen ist es ruhig, alle arbeiten konzentriert...
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Sieben Uhr morgens, Frankfurt Flughafen. Ich stehe am Check-in von Lufthansa. Meine Schwiegermutter steht neben mir und summt die langsamste Version von „Schlaf, Kindlein schlaf“ vor sich hin. Mein müder Sohn, Sam, sitzt auf ihrem linken Arm. Auf dem rechten hält sie einen übergroßen Picknick-Korb, ...
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Gesucht werden Patienten mit ungeklärter Entwicklungsstörung, Epilepsie und Sprachschwierigkeiten mehr
Karin, ich muss mit dir sprechen!“
Taras klingt besorgt? Oder aufgeregt?
„Alles ok?“, frage ich.
„Ich denke ja.“
„Wo bist du?“
„Am Flughafen, ich bin gerade gelandet.“
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„Aber... aber... Kim hat mir alles gezeigt...”, stottere ich.
„Nein! Kims Name wird nicht drauf stehen!“ Bill zeigt auf das Manuskript.
„Aber... äh... aber“ Kim wird mich umbringen! Hoffentlich schnell und schmerzfrei. Wenn ich Pech habe, wird sie mich mit ihren Riesenvorräten an Endotoxin vergiften...
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Um 11:55 Uhr öffne ich die Tür mit dem gelben Schild für den biologischen Sicherheitsbereich. Ein starker E.coli-Geruch zieht durch meine Nase und eine unserer Master-Studentinnen tänzelt mit Ohrhörern in den Ohren an ihrem Labortisch. Sie merkt nicht, dass ich reingekommen bin...
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Klebeband, ich brauche Klebeband! Ich halte die ausgeleierten oberen Nähte meiner halterlosen Strumpfhose mit je zwei Fingern fest, damit sie nicht zu meinen Knöcheln rutschen und laufe ins Wohnzimmer. „Felix! Hast du ‘ne Ahnung, wo das Klebeband sein könnte?”, rufe ich viel zu laut. Felix steht vom Sofa auf...
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Zweimal wird das Flugzeug durchgeschüttelt, bevor wir Bekanntschaft mit der Landebahn machen. Wir rollen kurz aus, bis wir vor dem Flughafengebäude Halt machen, das nicht viel größer ist als eine Scheune. „Aeroporto Marco Polo Di Venezia.“ Es sieht trostlos aus; nur einige Männer in orangen Warnwesten fahren Gepäck durch den Regen, ...
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Schon als ich meinen Fuß in die Tür setze, fällt mir die Kinnlade auf den Boden. Wow, unser gesamtes Labor würde mindestens viermal in dieses Büro passen. Es gibt eine Ecke mit Sofas, einen großen Konferenztisch mit Projektor, an dem leicht 20 Leute Platz finden können und eine Menge Computer...
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Freitagmorgen, 11:30 Uhr, Eingang des Biologiegebäudes. Ich versuchte mich zu orientieren: „Wie war das? Nach dem Empfang links, danach zu Fuß in den dritten Stock...“
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„Wann war der Alte denn zuletzt im Labor?“, frage ich.
Die neue Doktorandin starrt mich verunsichert an und erwidert: „Keine Ahnung... ich habe ja gerade erst angefangen.“
„Glaube mir, das ist schon Jahre her. Das Polster auf seinem ‚Lehr-Stuhl’ ist schon durchgesessen...“
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Mittwochmorgen, vier Uhr, der Wecker klingelt. Mit halb geöffneten Augen patsche ich in die grobe Richtung, aus der der Lärm kommt. Das schmerzhafte Piepen dröhnt aus meinem veralteten Handy – noch nie hat es so unangenehm geklungen. Der Kopfschmerz, den es verursacht, ist unerträglich...
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