Wann immer in Deutschland jemand wagt, Kreationisten zu kritisieren, ruft dies Dipl. Geographen Georg Menting auf den Plan; er bricht auf zu einem Kreuzzug gegen Kreationismuskritik: Wer immer Kreationisten kritisiert, ist in seinen Augen dogmatisch, ein Feind der Wissenschaft, jemand, der die Freiheit der Forschung gefährdet. Was jedoch von kreationistischer Seite an Verdrehungen, Verfälschungen, Un- und Halbwahrheiten zur Debatte beigesteuert wird, das ignoriert Menting geflissentlich. Sein jüngster Versuch der Denunziation von Prof. Kutschera via Laborjournal (www.evolutionsbiologen.de/laborjournal0607.html; Laborjournal 6/2007) ist kläglich gescheitert, aber auch dies perlt spurlos an ihm ab.
Zum Buch selbst will ich nichts sagen, nur folgendes richtig stellen:
1.) Laborjournal eröffnet mitnichten eine neue Front, hätte Menting dieses Magazin über die letzten Jahre verfolgt, so wüsste er, dass hier schon längst engagiert gegen Pseudowissenschaft argumentiert wird.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 10:11:51 |
2.) Menting brandmarkt meine Kritik an Lönnig als "unappetitlichen Fall von Kollegenschelte und unverhülltem Karriereneid"; ich hätte vermutet, dass "kreationistische Netzwerke ihre Finger im Spiel" gehabt hätten. Fassungslos fragt man sich, wo derartiger Unfug her kommt - Herr Menting, Sie sollten VOR Ihrer Kritik den kritisierten Text auch lesen. 1.) Ein Musikkritiker kann i.d.R. nicht musizieren, ein Journalist, der die Unfähigkeit eines Managers aufdeckt, wäre selber im Management fehl am Platze. 2.) Wenn ich Lönnig AUF DER BASIS VON FAKTEN kritisiere, heißt das längst nicht, dass ich mich als besser geeignet für eine "group leader position" am MPIZ halte (meine wissenschaftliche Expertise würde ich als "wirklich gut" bezeichnen, aber mitlichten als "exzellent"). 3.) Die Textstelle mit den "kreationistische Netzwerken" zeigen Sie mir bitte mal - sie entspringt wohl Ihrer blühende Fantasie. Meine persönlichen Vermutungen gehen übrigens in eine andere Richtung, aber das tut nichts zu Sache - es ist pure Spekulation. Ich habe nur aufgezeigt, dass Lönnigs wissenschaftliche Expertise nicht zu einem MPI passen mag, und wenn es das nicht war, muss es logischerweise wohl etwas anderes gewesen sein, was ihm den Weg geebnet hat.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 10:11:36 |
4.) Bevor Sie Popper zitieren, sollten Sie ihn lesen und zu verstehen versuchen. Wie Sie eigentlich wissen sollten, hat er seine anfängliche Kritik an der Evolutionstheorie als "metaphysisch" voll und ganz zurück gezogen.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 09:58:11 |
3.) Vollends absurd wird die Unterstellung, wir würden eigentlich am liebsten "nichtkonforme Wissenschaftler, aus ihren Ämtern () entfernen" wollen. Auf eine derartige Dreistigkeit erspare ich mir jedwede Erwiderung.
4.) Bevor Sie Popper zitieren, sollten Sie ihn lesen und zu verstehen versuchen. Wie Sie eigentlich wissen sollten, hat er seine anfängliche Kritik an der Evolutionstheorie als "metaphysisch" voll und ganz zurück gezogen.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 09:57:51 |
5.) Ihre Klassifizierung der Kreationisten von Wort uns Wissen sowie von Lönnig als "versierte Evolutionsbiologen" ist schlicht falsch. Sie wissen genauso gut wie wir, dass diese "versierten Evolutionsbiologen" (mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen) keinerlei wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Evolutionsforschung vorzuweisen haben und dass sich deren Aktivitäten auf dem Gebiet Evolution im Wesentlichen darauf beschränkt, das Laienpublikum vom Kreationismus zu überzeugen. Und Sie wissen selbst ganz genau: Um eine Theorie zu verstehen und zu reproduzieren, reicht ein etwas tiefer gehendes Verständnis des Fachgebiets aus (jeder Mittelstufenschüler sollte den Satz des Thales beweisen können!). Um jedoch eine Theorie zu erweitern oder gar zu widerlegen, dafür braucht es WEIT MEHR als das. Wer also die Evolutionstheorie angreifen oder umkrempeln will, sollte das nicht, wie Wort und Wissen, Lönnig und auch Sie das tun, im Rahmen von Internetauftritten versuchen, sondern im Rahmen von Forschungsprogrammen höchster Exzellenz.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 09:57:25 |
6.) Sie meinen, "dass die Evolutionstheorie bisher nicht in der Lage ist, das zu erklären, was sie vorgibt plausibel erklären zu können. Leider wird eine Sachauseinandersetzung mit den evolutionstheoriekritischen Argumenten vermieden." - Nun, da gibt es noch eine andere, wesentlich plausiblere Interpretation: Kreationisten und Leute wie Sie selber sind entweder nicht in der Lage, die (in ihrer Gesamtheit zugegebenermaßen extrem komplexe) Evolutionstheorie zu verstehen, oder sie wollen es aus weltanschaulichen Gründen nicht.
7.) Mit dem Begriff "Lüge" wäre ich an Ihrer Stelle etwas vorsichtiger. Dieser Schuss kann leicht nach hinten losgehen.
Andreas Beyer
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 09:57:07 |
Wann immer in Deutschland jemand wagt, Kreationisten zu kritisieren, ruft dies Dipl. Geographen Georg Menting auf den Plan; er bricht auf zu einem Kreuzzug gegen Kreationismuskritik: Wer immer Kreationisten kritisiert, ist in seinen Augen dogmatisch, ein Feind der Wissenschaft, jemand, der die Freiheit der Forschung gefährdet. Was jedoch von kreationistischer Seite an Verdrehungen, Verfälschungen, Un- und Halbwahrheiten zur Debatte beigesteuert wird, das ignoriert Menting geflissentlich. Sein jüngster Versuch der Denunziation von Prof. Kutschera via Laborjournal (www.evolutionsbiologen.de/laborjournal0607.html; Laborjournal 6/2007) ist kläglich gescheitert, aber auch dies perlt spurlos an ihm ab.
Zum Buch selbst will ich nichts sagen, nur folgendes richtig stellen:
1.) Laborjournal eröffnet mitnichten eine neue Front, hätte Menting dieses Magazin über die letzten Jahre verfolgt, so wüsste er, dass hier schon längst engagiert gegen Pseudowissenschaft argumentiert wird.
Dr. Andreas Beyer, 10-Jul-2007 09:56:16 |
Die beiden nachfolgenden Kommentare habe ich am 18.05.07 zu Hubert Rehms Buchbesprechung "Unintelligent Design" eingestellt. Anfang Juni waren sie plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Ich vermute, dass es sich um eine Website-Fehlfunktion handelt. Da das Laborjournal-Team dies nicht bemerkt hat, habe ich mir erlaubt, sie erneut einzustellen.
Georg Menting, 06-Jun-2007 22:58:31 |
Keine Frage, mit dieser Buchbesprechung hat das Laborjournal eine neue Front in seinem Kampf gegen pseudowissenschaftliche Auswüchse im deutschen Wissenschaftsbetrieb eröffnet. Ab sofort sind Kreationisten keine harmlosen Fehldenker mehr, sondern eine gefährlich verbohrte Gruppierung, die eine Infiltration des Wissenschaftsbetriebes und schlimmer noch eine Umverteilung von Forschungsmitteln zu ihren Gunsten anstrebt. Hubert Rehm zitiert Andreas Beyer, der den religiös motivierten Evolutionskritiker Wolf-Ekkehard Lönnig persönlich attackiert. Beyer bemängelt, dass Lönnig für seine Position als Gruppenleiter am Max-Planck-Institut zu wenig Peer-Review-Publikationen vorzuweisen habe. Er vermutet, dass hier kreationistische Netzwerke ihre Finger im Spiel haben, zumal er selbst mehr publiziert und nie ein Angebot vom MPI bekommen hätte. Selbst wenn Beyer seine Zahlen sauber recherchiert haben sollte, welch ein unappetitlicher Fall von Kollegenschelte und unverhülltem Karriereneid. Fehlt hier nicht nur noch ein Schritt zu der Forderung, dass nichtkonforme Wissenschaftler, aus ihren Ämtern zu entfernen und durch ideologisch unbedenkliche Kollegen zu ersetzen sind? Kurz: Die richtige Gesinnung und Quantität vor Qualität?!
Georg Menting, 06-Jun-2007 22:51:07 |
Popper soll einmal gesagt haben, wenn ein Gewitter heraufzieht, flüchtet man sich auch noch in die erbärmlichste Hütte, womit er wohl meinte, dass Wissenschaftler dazu neigen, sich auch noch in die schlichteste Theorie zu flüchten, wenn keine befriedigende Antwort vorliegt. Wirft dies nicht ein bezeichnendes Licht auf die Kreationismus-Debatte in Deutschland? Hier wagt es ein kleines Grüppchen von versierten Evolutionsbiologen darauf hinzuweisen, dass die Evolutionstheorie bisher nicht in der Lage ist, dass zu erklären, was sie vorgibt plausibel erklären zu können. Leider wird eine Sachauseinandersetzung mit den evolutionstheoriekritischen Argumenten vermieden. Stattdessen konzentrieren sich die organisierten Evolutionsbiologen darauf, die wissenschaftlich kaum ausweisbaren schöpfungsgeschichtlichen Alternativen ins Lächerliche zu ziehen. Ergänzend werden Lügengeschichten über deren durchtrieben-hinterlistige missionarische Aktivitäten in die Welt gesetzt. Erst jüngst wurde von Kutschera in einem Stern-Interview behauptet, die Kreationisten würden Schulen Geldspenden in Aussicht stellen, wenn sie ihre Lehrbücher verwenden. Ein glatte Lüge! Ich kann nicht glauben, dass nun auch das Laborjournal der Auffassung ist, dass hier jedes Mittel recht ist.
Georg Menting, 06-Jun-2007 22:50:34 |
Popper soll einmal gesagt haben, wenn ein Gewitter heraufzieht, flüchtet man sich auch noch in die erbärmlichste Hütte, womit er wohl meinte, dass Wissenschaftler dazu neigen, sich auch noch in die schlichteste Theorie zu flüchten, wenn keine befriedigende Antwort vorliegt. Wirft dies nicht ein bezeichnendes Licht auf die Kreationismus-Debatte in Deutschland? Hier wagt es ein kleines Grüppchen von versierten Evolutionsbiologen darauf hinzuweisen, dass die Evolutionstheorie bisher nicht in der Lage ist, dass zu erklären, was sie vorgibt plausibel erklären zu können. Leider wird eine Sachauseinandersetzung mit den evolutionstheoriekritischen Argumenten vermieden. Stattdessen konzentrieren sich die organisierten Evolutionsbiologen darauf, die wissenschaftlich kaum ausweisbaren schöpfungsgeschichtlichen Alternativen ins Lächerliche zu ziehen. Ergänzend werden Lügengeschichten über deren durchtrieben-hinterlistige missionarische Aktivitäten in die Welt gesetzt. Erst jüngst wurde von Kutschera in einem Stern-Interview behauptet, die Kreationisten würden Schulen Geldspenden in Aussicht stellen, wenn sie ihre Lehrbücher verwenden. Ein glatte Lüge! Ich kann nicht glauben, dass nun auch das Laborjournal der Auffassung ist, dass hier jedes Mittel recht ist.
Georg Menting, 18-May-2007 14:00:55 |
Keine Frage, mit dieser Buchbesprechung hat das Laborjournal eine neue Front in seinem Kampf gegen pseudowissenschaftliche Auswüchse im deutschen Wissenschaftsbetrieb eröffnet. Ab sofort sind Kreationisten keine harmlosen Fehldenker mehr, sondern eine gefährlich verbohrte Gruppierung, die eine Infiltration des Wissenschaftsbetriebes und schlimmer noch eine Umverteilung von Forschungsmitteln zu ihren Gunsten anstrebt.
Hubert Rehm zitiert Andreas Beyer, der den religiös motivierten Evolutionskritiker Wolf-Ekkehard Lönnig persönlich attackiert. Beyer bemängelt, dass Lönnig für seine Position als Gruppenleiter am Max-Planck-Institut zu wenig Peer-Review-Publikationen vorzuweisen habe. Er vermutet, dass hier kreationistische Netzwerke ihre Finger im Spiel haben, zumal er selbst mehr publiziert und nie ein Angebot vom MPI bekommen hätte.
Selbst wenn Beyer seine Zahlen sauber recherchiert haben sollte, welch ein unappetitlicher Fall von Kollegenschelte und unverhülltem Karriereneid. Fehlt hier nicht nur noch ein Schritt zu der Forderung, dass nichtkonforme Wissenschaftler, aus ihren Ämtern zu entfernen und durch ideologisch unbedenkliche Kollegen zu ersetzen sind? Kurz: Die richtige Gesinnung und Quantität vor Qualität?!
Georg Menting, 18-May-2007 13:38:04 |