Editorial

Tipp 72:
Schnaps killt Luftblasen


Heiko Schumacher von der Universität Kassel hat einen kleinen, aber umso feineren Kniff für unsere Rubrik anzubieten. Es geht um die lästigen Luftblasen in frisch gegossenen Agarose-Gelen:

"In den Labors, in denen ich bisher war, benutzte man unterschiedlichste Arten von Pipetten, um die bei der Gelherstellung oftmals entstehenden Luftblasen rauszusaugen: Einweg-Pasteur-Pipetten oder sogar die guten Eppendorfs. Meistens führte das aber nur zu noch mehr Blasen oder wenigstens zu vielen kleineren Bläschen. Am Ende hab ich sie dann notgedrungen einfach dringelassen. Aber grade bei wichtigen RNA-Gelen stören die Dinger halt doch ziemlich.

Doch neulich hab ich mir bei Inna Lermontova im IPK Gatersleben eine hübsche Lösung für das Problem abgeguckt: Auf das frisch gegossene Gel einfach ein wenig 100-prozentiges Ethanol drauf, und schon sind alle Luftblasen verschwunden. Und dazu wird das Gel schön eben. Nach dem Auspolymerisieren einfach abkippen und schon können die Proben aufgetragen werden. Mir hat dieserKniff sehr geholfen."

Anmerkung von Christian Egler, Research Group Functional Peptides, Bonn:

Vorsicht: Dieser Tipp bezieht sich nur auf Acrylamid-Gele, bei denen er auch wunderbar funktioniert und sich schon viele Jahre bewährt hat. Schüttet man Ethanol hingegen in ein heisses Agarosegel, so bilden sich höchstens lustige Wölkchen von ausfallender Agarose und man kann das Gel gleich nochmal aufkochen.



Letzte Änderungen: 08.02.2005