Editorial

Tipp 59:
Polyacrylamid-(PA-)Gel Färbezeit-Indikator

Die Idee mit den kurzen IPG-Streifen hat Andreas Maier, zusammen mit seiner Frau Rosi - Botanischen Institut Tübingen (Physiologische Ökologie der Pflanzen) - entwickelt; er wendet sie seit längerem erfolgreich an, um PA-Gele optimal zu färben:

"Die Silberfärbung gilt als besonders sensitiv. Sie hat jedoch auch bedeutende Nachteile. Die Methode ist langwierig und arbeitsintensiv. Das Ergebnis stellt sich am Ende der Prozedur jedoch innerhalb von nur wenigen Sekunden ein.

Besonders zu diesem Zeitpunkt ist das Können des Experimentators gefragt. Denn die Dauer der Entwicklung entscheidet maßgeblich über die Intensität der Färbung. Wird die Entwicklung unvollständig durchgeführt, muss nachgefärbt werden. Bricht man jedoch zu spät ab, färbt sich zunehmend auch der Hintergrund. Besonders diffizil wird es dann, wenn zwei Gele quantitativ miteinander verglichen werden sollen, wie dies bei der zweidimensionalen Elektrophorese häufig der Fall ist.

Genau hierzu kennen wir einen Trick. Benutzen Sie zwei kurze (7 cm) Streifengele für die isoelektrische Fokussierung. Diese werden nach der Äquilibrierung nebeneinander auf ein grosses SDS-Gel (16 x 16 cm) gelegt. Fahren Sie die Elektrophorese wie gewohnt, oder stoppen Sie diese, wenn die zweite Dimension entsprechend der Länge der ersten gelaufen ist. Bei der anschliessenden Silberfärbung des grossen Gels werden die "zwei" kleinen Gele automatisch exakt gleich behandelt und sind dadurch besonders gut quantifizierbar.

Ein weiterer, kleiner Nebeneffekt dieser Methode: Der Durchsatz einer Elektrophoreseapparatur wird um weitere 100 Prozent gesteigert."


Letzte Änderungen: 08.09.2004