Editorial

Tipp 58:
Polyacrylamid-(PA-)Gel Gelschaufel



Einen Tipp, der für alle "Proteinkollegen" bestimmt sehr hilfreich ist: Andreas Maier vom Botanischen Institut Tübingen (Physiologische Ökologie der Pflanzen) weiß, wie man große PA-Gele unversehrt transferiert. Maier tauchte bereits öfters in dieser Rubrik auf und hat die nachfolgend geschilderte "Gelschaufel" schon vor längerer Zeit entworfen:


"Wegen ihrer hohen Trennleistung sind grosse Polyacrylamidgele (z.B. 16 x 16 cm) besonders beliebt. Wegen ihrer Unhandlichkeit werden sie oft aber auch gefürchtet. Vor allem die Silberfärbung bereitet immer wieder Schwierigkeiten, da bei den vielen Wasch- und Färbeschritten, die diese Methode mit sich bringt, immer die Gefahr besteht, am Ende anstatt eines grossen viele kleine Gelstücke vor sich zu haben.

Dieses Problem kann mit dem kleinen Helfer, den wir hier beschreiben möchten, leicht gelöst werden. Wie Abbildung 1 veranschaulicht, besteht er aus einem rechteckigen Stück Plexiglas mit einem um etwa 90° abgewinkelten Stiel. Die Kantenlänge sollte etwa 1 cm kleiner sein als der Boden der Färbewanne, jedoch grösser als das Gel. Mehrere Bohrungen lassen Flüssigkeiten gut ablaufen. Wir nennen das ganze zwar "Gelschaufel" seine Verwendung beruht aber auf dem gegenteiligen Prinzip. Durch leichten Druck kann das Gel damit in der Wanne festgehalten werden, während ein Austausch der jeweiligen Flüssigkeit durch schlichtes Ausgiessen erfolgt (Abbildung 2). Mit etwas Übung geht damit nie wieder ein Gel kaputt. Bei uns im Labor kommt die Gelschaufel unermüdlich zum Einsatz und hat sich gut bewährt."


Letzte Änderungen: 08.09.2004