Editorial

Tipp 55:
Nie mehr Gefrierlöcher! - Einfrieren von Biopsiematerial


In Laborjournal 09/2003 verriet Thure Adler einen alten DDR-Trick zum Einfrieren von Gewebe. Aus "alten Zeiten" stammt auch der Tipp von Karla Punkt und Constance Franke von der Uni Leipzig (Institut für Anatomie, Abt. Zytophotometrie). Er eignet sich vor allem zum Einfrieren von kostbarem Biopsiematerial. Denn gerade bei Muskelbiopsien kann falsches Einfrieren die spätere Auswertung erschweren, da jede Muskelfaser gut erhalten sein muß:

"Beim Lesen vom Laborjournal fiel uns der Trick zum Einfrieren von Gewebe (s.o.) auf. Auch wir beherrschen den einen oder anderen Kniff, der vielleicht anderen eine Hilfe sein könnte. Hier ist einer davon, speziell für sehr empfindliches, kostbares Material.

Es geht um die gefürchteten Gefrierlöcher. Wird das Material nicht sofort gut durchfroren oder taut es wieder leicht an, kommt es zu Gefrierartefakten in jeder Muskelfaser, und die spätere quantitative Muskelanalyse ist in Gefahr. So beugt man vor: Frisches Biopsiematerial wird kurz in Talcum (Puder) gewälzt und in ein kleines, mit flüssigem Stickstoff gefülltes, Alutütchen geworfen. Die Tüte verschließt man durch Umfalten mit einer Pinzette (sonst gibt es Gefrierbrand an den Fingern!) und lagert es in Stickstoff oder bei -80 °C. Schließlich kann man wie gewohnt Kryoschnitte, beispielsweise für die Enzymhistochemie, anfertigen. Dabei darf das Material natürlich nicht antauen, sonst hilft auch dieser Trick nicht."abe ich mir aus dem Labor von Thilo Dörk in Hannover abgeschaut."


Letzte Änderungen: 08.09.2004