Editorial

Folge 7: Der Hohenberger Freisetzungsversuch




1. Juli 1998, 12:00 Uhr mittags, Institut für Saatgutzerforschung und Bodenönologie in Hohenberg:

Die junge Postdoktorandin Sara K. und ihr Australischer Gast Johnny B. werden von ihrer Arbeitsgruppe im Seminarraum zur Besprechung erwartet. Dort sollten sie jedoch nie mehr ankommen. Sie gelten seitdem als vermißt. Die beiden waren in aller Frühe aufgebrochen, um Bodenproben von einem Weizenfeld zu nehmen. Zwei zusätzliche Gene waren in den Weizen hineinkloniert: eines für Gigas-Wuchs und eines das als Freßschutz die Bildung von langen, spitzen Zähnchen auf den Weizenhalmen induziert. Die beiden Forscher wollten untersuchen, ob sich diese Gene von der Pflanze auf Mikroorganismen des Bodens übertragen, also die Arten-Grenze überschreiten. Das Verschwinden der beiden Wissenschaftler bleibt mysteriös und löste viele Spekulationen aus. Die Polizei geht inzwischen von der "romantischen Variante” aus, nach der sich die beiden inneinander verliebten und schlicht und einfach durchbrannten. Die Ermittlungen laufen noch.

Henning-Schultze/Kai Herfort


Zurück zu Laborkatastrophen