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Raus aus dem Labor – ab auf die Messe!

(30.04.2019) Alle zwei Jahre findet in Hannover die Labvolution statt – damit sich nicht nur das Labor immer weiter vernetzt, sondern auch der eifrige Messebesucher.
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Am 21. Mai ist es wieder so weit. Dann beschäftigen sich Messeveranstalter, Aussteller und Besucher auf der Labvolution in Hannover für drei Tage mit dem Thema im Laboralltag: Digitalisierung und Automatisierung. Unter dem Motto „Vernetztes Labor“ sind die Aussteller angehalten, in den Hallen 19 und 20 ihre zum Thema passenden Lösungen vorzustellen.

Das Highlight dürfte das zum dritten Mal infolge präsentierte smartLAB der Uni Hannover sein. Wer hier olle Kamellen befürchtet, wird enttäuscht. Die Entwickler zeigen neben bewährten Systemen nämlich auch ganz neue oder überarbeitete Lösungen. Etwa, wie man mit Sprachsteuerung à la Alexa Geräte dirigieren kann oder wie Beamer die schwer zu reinigenden Touch-Displays von Tablets ersetzen, indem sie die Benutzeroberfläche auf allerlei Möbel projizieren.

Besonderes Merkmal des smartLABs ist die Wabenstruktur der einzelnen Module. Dadurch lassen sich diese geschickt aneinander stellen und individuell zusammensetzen. Ob das wirklich so gut funktioniert, können Sie auf der Labvolution einfach selbst ausprobieren.

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Nicht nur gucken, auch anfassen

In einer etwas „ruhigeren“ Ecke der Halle 19 treffen schließlich Hersteller und Anwender aufeinander. Beim sogenannten Lab USER Dialogue bekommen Sie Produkte in Vorträgen nicht nur vorgestellt, sondern können die Gerätschaften und Lösungen der unterschiedlichsten Firmen vor Ort testen. Sollte Ihnen die Bedienung eines Instruments Schwierigkeiten bereiten, können Sie die anwesenden Produktverantwortlichen während der Hands-on-Workshops mit Ihren Fragen löchern. Sowohl die Workshops als auch die Vorträge sind kostenlos und benötigen keine Anmeldung.

„Was sich in der Vergangenheit sehr bewährt hat und deshalb auch noch den alten Namen der Messe trägt, ist das Biotechnica Forum“, gibt der Labvolution-Projektleiter Bernd Heinold einen weiteren Einblick. Dort treffen Industrie und Wissenschaft zusammen, um zum Beispiel am Donnerstag einen Karrieretag zu organisieren. Beim Vortrag am Vormittag vom Jobvector-Team kann sich der Zuhörer hoffentlich hinterher die Frage beantworten: Welcher Job passt zu mir? Karriereberater von academics stellen im Anschluss Berufsbilder in den Lebenswissenschaften vor.

Ebenfalls spannend klingen die Vortrags-Sessions des Wissenschafts-Symposiums am Mittwoch zu den Themen Mikrobiomforschung, Molekulare Zellbiologie und Genome Editing. Zu den Referenten gehören beispielsweise der Zellbiologe Michael Knop aus Heidelberg, der Systembiologe Frank Buchholz aus Dresden sowie der Molekularbiologe Philip Rosenstiel aus Kiel.

Trotz des Engagements der Labvolution mit ihren Veranstaltern und Ausstellern, die Statistik zeichnet eins deutlich ab: Die Messe schrumpft. Seit 2013 nimmt sowohl die Zahl der Besucher, als auch Aussteller stetig ab. Ob die ab 2017 erfolgte Umbenennung der ehemaligen Biotechnica mit blauem Design in die grüne Labvolution mehr Erfolg verspricht, wird sich erst noch zeigen. Genauso wie die Verschiebung hin zur Labortechnikmesse für die Branchen Chemie, Pharma, Life Sciences, Umwelttechnik, Medizin und Ernährung. Denn die Labvolution möchte weg von der reinen Fokussierung auf die Biotechnologie, die dennoch ein wichtiger Bestandteil bleibt.

Im Frühling ist es schöner

Die Verlegung der Labvolution vom November in den Frühling sei laut Projektleiter Heinold bei den Ausstellern und Besuchern gut angekommen. „Wir haben uns damals dafür entschieden, die Labvolution in den Mai zu verlegen, weil sie die Analytica in München, die ebenfalls im Frühjahr stattfindet, perfekt ergänzt und sich beide Messen dann im Jahresrhythmus abwechseln“, erklärt Heinold und schmunzelt: „Außerdem fühlt es sich im Frühling ja auch viel schöner an.“

Angesprochen auf die sinkenden Besucherzahlen bleibt Heinold positiv. „Ich bin guter Dinge, dass wir die Besucherzahl von 2017 toppen werden. Das war von Anfang an unser Ziel“, sagt er, gibt jedoch zu: „Aber natürlich ist die Entwicklung so, wie sie ist.“ Gerade deshalb möchten sich die Organisatoren nicht stur am alten Messekonzept festklammern, sondern die Labvolution weiterentwickeln. Um hoffentlich mit dem neuen Rahmenprogramm und der Messe insgesamt beim Besucher punkten zu können. Ob das gelingt, zeigt sich am 23. Mai ab 17 Uhr. Denn dann rechnen die Veranstalter ab.

Doch vorher kann die Labvolution für drei Tage ihre Messe-Qualität unter Beweis stellen. Und Sie, liebe Leser, können sich davon gerne selbst überzeugen – und das völlig kostenlos. Denn alle Laborjournal-Leser können sich ihre kostenlose Eintrittskarte sichern. Wie? Das erfahren Sie in diesem PDF. Natürlich ist dies nicht ganz uneigennützig: Wir sind nämlich selbst alle drei Tage auf der Labvolution (Halle 20, Stand B 39) und freuen uns über jeden, der mal „Hallo“ sagt.

Juliet Merz



Letzte Änderungen: 30.04.2019