Editorial

Das Kalenderblatt des Monats April

Dem Forscher zum Geleit                               

Heiß strahlt die Sonne vom Zenit.

Heißer noch strahlt das Iodid.

Noch heißer strahlet das Phosphat,

weil es Elektronen hat.

Heißer noch ist Natrium,

es wirft mit Positronen rum.

Doch am stärksten heizt mir ein,

mein herziges Professorlein.



Der Karrieretip

Wer nicht fallen will muss kriechen (Unbekannt)



Forschers Trost

Mit der Zeit kommt alles, Orden, Titel, Tod. (Theodor Fontane)



Unser Menuvorschlag:

Gradientendessert eisgekühlt Wen gelüstet es nicht hin und wieder nach etwas Süßem?

Doch Desserts sind heutzutage teuer, einförmig und einseitig. Zudem liegt der nächste Bäcker oft meilenweit vom Campus entfernt. Diesem Übelstand können Sie abhelfen. Wenn Sie das nächste Mal Ihre Membranen über einen Sucrosegradienten reinigen, dann fahren Sie einfach statt vier Röhrchen deren sechs. Die beiden zusätzlichen Röhrchen geben ihr Dessert. Und das machen Sie so: Zwei Rattenhirne gut in 280 mM Sucrose, 10 mM Phosphatpuffer pH 6,8 waschen und in 15 ml des gleichen Puffers im Potter homogenisieren. 10 Minuten bei 1000 g abzentrifugieren. Je 5 ml vom Überstand auf einen 20 ml Sucrosestufengradienten aufladen: 5%, 10%, 15%, 20%, 30% und 50% Sucrose. Für 30 Minuten bei 20 000 g abzentrifugieren. Alle Arbeitsschritte bei 4 ¡C.

Fertig ist Ihr Dessert.

Sie können es gleich verzehren oder einen Tag im Kühlschrank aufbewahren.

Der Feinschmecker saugt die einzelnen Schichten mit einem Röhrchen von oben ab und genießt die zunehmende Süße die regelmäßig durch den sahnigen Geschmack der Hirnmembranen unterstrichen wird. Für Laborfeiern können Sie den Cocktail auch mit etwas Ethidiumbromid, Ponceaurot oder Bromphenolblau anfärben. Das wird schön bunt und kommt sicher gut an.



Letzte Änderungen: 05.04.2005