It takes two to Tango

5. Oktober 2009 von Laborjournal

Tango tanzen baut Stress ab, führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Testosteron und hebt insgesamt die Stimmung. Das fand die kolumbianische Psychologin Cynthia Quiroga Murcia während ihrer Doktorarbeit an der Uni Frankfurt heraus. Testutensilien waren Speichelproben der Tänzer vor und nach dem Tanz, in denen die Forscherin die Testosteronkonzentration ermittelte, sowie Fragebögen zur Selbsteinschätzung des emotionalen Zustands.

Um aufzuschlüsseln, welche der Faktoren Musik, Bewegung beziehungsweise Berührung des Tanzpartners für die psychobiologischen Effekte des Tangotanzens verantwortlich sind, untersuchte Quiroga Murcia die Faktoren getrennt und in verschiedenen Kombinationen. Sie zeigte, dass die Reduktion des Stresshormons Cortisol vor allem dem Hören der Musik zu verdanken sei, die Ausschüttung von Testosteron dagegen – wen überrascht’s? – auf den Kontakt und die Bewegung mit dem Partner zurückgeht. Treffen alle drei Faktoren zusammen, so seien die positiven hormonellen und emotionalen Reaktionen am stärksten. Was die Paartherapeuten schon länger wissen und in der Paartherapie einsetzen, ist somit endlich auch wissenschaftlich belegt – Tangotanzen bringt verfahrene Beziehungskisten wieder auf Spur.

Cynthia Quiroga Murcias Doktorarbeit ist in Music and Medicine 2009, 1:14-21 veröffentlicht.

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