Lohnen sich Zitierkartelle?

27. März 2024 von Laborjournal

 

Neben Politik und Wirtschaft ist sicherlich die Wissenschaft das dritte große Seilschaften-Dorado.

…, so stand es unlängst in einem Essay zu lesen.

Da ist sicher was dran. Denn wo man hinsichtlich Begutachtungen, Berufungen, Fördermitteln, Evaluationen, Zitierungen et cetera derart von „Peers“ abhängig ist, da wird man wohl förmlich gedrängt zu Cliquenbildung, Gschaftlhuberei, Günstlingswirtschaft, … Und eine Ausprägung davon sind bisweilen Zitierkartelle.

Nehmen wir zunächst den aufrichtigen Wissenschaftler. Wenn er seine Resultate veröffentlicht, sieht er es als seine ehrenhafte Pflicht an, sämtliche relevanten Vorarbeiten zu zitieren. Auch solche von Personen, mit deren Inhalten er ansonsten nicht übereinstimmt – schließlich werden womöglich gerade dadurch fruchtbare Diskussionen befördert. Ordnungsgemäßes und gründliches Zitieren ist für ihn somit ein klares Qualitätsmerkmal seiner Forschungstätigkeit.

Doch so denken bei weitem nicht alle. Für andere sind Zitate vielmehr ein schnödes Mittel, das gewinnbringend für die eigene Karriere genutzt werden kann. Von daher zitieren sie ausschließlich die Arbeiten ihrer Freunde und Kollegen, die im Gegenzug wiederum sie selbst zitieren. Auf diese Weise entstehen Gruppen gleichgesinnter Kollegen, in denen jeder jeweils die Karrieren der anderen fördert – Zitierkartelle eben.  Diesen Beitrag weiterlesen »

Seil oder nicht Seil,…

13. April 2011 von Laborjournal

Neben Politik und Wirtschaft ist sicherlich die Wissenschaft das dritte große Seilschaften-Dorado

…, so stand es unlängst in einem Essay zu lesen.

Wundert ja auch nicht wirklich. Wo man hinsichtlich Begutachtungen, Berufungen, Fördermitteln, Evaluationen, Zitierungen etc. derart von „Peers“ abhängig ist, da wird man ja förmlich gedrängt zu Cliquenbildung, Gschaftlhuberei, Günstlingswirtschaft, Zitierkartellen,… — und eben Seilschaften.

Wie so eine „Seilschaft“ im deutschen Forschungswesen operieren kann — oder besser, was sie anrichten kann — hat der Agrarwissenschaftler Uwe Schleiff am eigenen Beispiel aufgeschrieben.

Klar, es ist der subjektive Bericht eines „Opfers“ — aber vielleicht wird so mancher gerade deswegen Teile davon wiedererkennen…

(Foto: iStockphoto/tma1)