Theorie « Laborjournal Blog

Zitat des Monats (12)

24. Mai 2013 von Laborjournal

In Zeiten, in denen sich Journals bisweilen allzu arg gegen die Veröffentlichung von Widerlegungen und „negativer“ Ergebnisse sperren, erscheinen die folgenden Worte von Karl Popper aus dem Jahre 1963 aktueller denn je:

(Aus Karl R. Popper (1963) „Conjectures and Refutations, The Growth of Scientific Knowledge“.)


Best of Science Cartoons (8)

1. Dezember 2012 von Kommentar per Email

Ein Leser lachte sich angeblich über folgendes Werk schlapp (Draufklicken vergrößert):

via deviantART/claudec

„Information“ von einem Gelehrten

7. Oktober 2011 von Laborjournal

Seit mehr als 15 Jahren bearbeite ich nun Texte für Laborjournal und Lab Times, print wie online. Eine ganz schöne Menge ist da inzwischen zusammen gekommen. Viele davon vergisst man schnell wieder — mit zunehmendem Alter manchmal schneller, als einem lieb ist. Doch manche bleiben im Gedächtnis hängen, einige wenige sogar richtig lange.

Valentin Braitenberg

Zu letzteren gehört ein Essay, den Valentin Braitenberg, ehemaliger Direktor am Tübinger Max Planck-Institut für biologische Kybernetik, im Jahr 2000 für unsere damalige Rubrik „Wenn ich heute Postdoc wär…“ schrieb. Sein Titel war „Informationsbiologie“ und ich erinnere mich aus zwei Gründen an ihn. Einmal enthielt der Essay viele kluge Gedanken und war gut geschrieben. Zum anderen aber hatte man das Gefühl, dass hier einer aus der Gattung Wissenschaftler schreibt, bei denen einem umgehend der Begriff „Gelehrter“ einfällt. Gleichsam jedoch wurde einem bei der Lektüre bewusst, dass diese Gattung Wissenschaftler inzwischen sehr selten geworden ist — und vom Aussterben bedroht.

Valentin Braitenberg ist letzten Monat im Alter von 85 Jahren gestorben. Hier nochmal sein Laborjournal-Essay aus dem Jahre 2000: Diesen Beitrag weiterlesen »

Schräge Forscher: Der Parasito-verhaltens-evolutionsbiologe

17. Juni 2011 von Laborjournal

Ob wir vielleicht mal eine Reihe über — nun ja — eher „schrägere“ Vertreter der biomedizinischen Forschung machen? Warum eigentlich nicht.

Jaroslav Flegr: Toxoplasma beeinflusst Verhalten.

Hier ist jedenfalls einer: Jaroslav Flegr, Parasitologe und Evolutionsbiologe an der Karls-Universität Prag. Flegr schaffte es mit seinen Studien zu potentiellen Auswirkungen von latenten Toxoplasma gondii-Infektionen auf das menschliche Verhalten immer wieder auch in die Medien. Was nicht wundert, wenn er Studien publiziert, in denen er vermeintlich zeigt:

Mit diesen Publikationen untermauerte Flegr schließlich seine „Manipulations-Theorie“, die nicht weniger besagt, als dass Parasiten-Infektionen bisweilen das Verhalten des (menschlichen) Wirts mitsteuern können. Einfach war das damals aber nicht, wie er sagt. Vielmehr hatte er wegen der ausgeprägten Skepsis seiner Kollegen große Schwierigkeiten, seine Resultate überhaupt zu publizieren. In der Zwischenzeit werde er aber zunehmend ernster genommen — vor allem, da man seit einiger Zeit „passende“ Ergebnisse mit Toxoplasma-infizierten Nagern erhalten habe. Diesen Beitrag weiterlesen »

Paradox „Projekt“

5. Mai 2011 von Laborjournal

Zwar hatten wir erst kürzlich das Zitat des Monats. Dennoch wollen wir schon wieder zitieren — und das Zitierte natürlich zur Diskussion stellen. Diesmal geht es um das Buch „Forschungsprojekte — Zum Organisationswandel in der Wissenschaft“ der Berliner Soziologin Cristina Besio aus dem Jahre 2009. Darin schreibt sie an verschiedenen Stellen zum „Projektparadox“ in der Forschung:

Damit etwas projektiert werden kann, muss es noch unbekannt sein (andernfalls machte die Forschung keinen Sinn), gleichzeitig muss es aber bereits bekannt sein (weil sich sonst keine Forschungsplanung entwerfen ließe).

Zwischen der Vorstellung von Forschung als einem offenen, durch die Neugierde des Wissenschaftlers gelenkten Prozess und der Projektierung der Forschung herrscht eine offensichtliche Inkongruenz. Diesen Beitrag weiterlesen »

Biotechnica 2010 (3)

7. Oktober 2010 von Laborjournal

Assoziiert an die Biotechnica findet übrigens nebenan im Convention Center der 5th World Congress on Preventive & Regenerative Medicine statt. Einer der mit Spannung erwarteten Hauptredner war gestern Aubrey de Grey — laut Wikipedia „ein in Cambridge wohnender in wissenschaftlichen Kreisen umstrittener Bioinformatiker und theoretischer Biogerontologe.“

In England oder den USA zieht de Grey mit seinen Theorien zur Umkehr des Alterns und der „Abschaffung des Sterbens“ normalerweise mehrere hundert Leute zu seinen Vorträgen an –wenn nicht mehr. In Hannover lauschten ganze Dreißig seinen Ausführungen.

Die Frage, die den Laborjournal-Reporter indes am meisten beschäftigte: Trug de Grey nun eine Krawatte, oder nicht?

Die „Monster“ kehren zurück

25. Februar 2010 von Laborjournal

Nature hatte letzte Woche einen lesenswerten Aufsatz mit dem Titel „Evolution: Return of the Hopeful Monsters“ im Heft (Bd. 463, 864-67; Volltext hier online, mit Registrierung). Darin geht es um die langsame Abkehr von dem Prinzip, dass Evolution ausschließlich graduell durch stetiges Anhäufen von Mutationen voranschreite. Ein Prinzip, mit dessen Universalitätsanspruch der deutschstämmige Jude Richard Goldschmidt bereits 1940 in seinem Buch „The Material Basis of Evolution“ aufräumen wollte. Doch damals bügelten die Großkönige der Evolutionsbiologie um Ernst Mayr und Co. Goldschmidts Theorie von den „Hopeful Monsters“ brüsk und nachhaltig ab.

Seit kurzem jedoch häufen sich Daten, wegen derer man kaum mehr umhin kommt, sich an Goldschmidts hoffnungsvolle Monster zu erinnern. Diesen Beitrag weiterlesen »

„The Origin of Species“, zum 150ten

23. November 2009 von Laborjournal

Laborjournal und Lab Times hatten ja bereits Anfang des Jahres anlässlich des zweihundertsten Geburtstags von Charles Darwin Sonderhefte zum Darwin-Jahr 2009 publiziert. Jetzt ist auch das zweite Darwin-Jubiläum dieses Jahres perfekt: Genau am 24. November 1859 erschien die erste Auflage von The Origin of Species.

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