Laborjournal 11/2009…

9. November 2009 von Laborjournal

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… ist ausgeliefert und damit freigegeben für Diskussion, Gemeckere und Lobhudelei. Entweder direkt als Kommentar auf diesen Blog-Eintrag oder via E-Mail an redaktion@laborjournal.de.

Eine Mail hat uns bereits zum Artikel „Die Verantwortung des Wissenschaftlers“ (S. 16) erreicht. Darin moniert der Schreiber, dass der Fälschungsfall im Labor von Peter Chen an der ETH Zürich gerade nicht geeignet wäre, den Sittenverfall in der Forschung zu dokumentieren, der laut Artikelautor Rüdiger Paschotta durch die Strategie der „Großprofessoren“ Einzug gehalten habe. Denn Peter Chen, so führt der Mail-Autor glaubhaft aus, betreibe gar kein „Großlabor“ und stünde schon gar nicht „unrechtmäßig“ auf irgendwelchen Veröffentlichungen. Das Fazit seiner Mail daher :

Grau ist alle Theorie, im praktischen Laboralltag ist vertrauensvolle Kooperation auch mit dem Chef ein hohes Gut. Wenn ein Chef in paranoider Weise alle immer der Fälschung verdächtigt, dann gehört er in die Psychiatrie. Peter Chen ist nach meinen mageren Kenntnissen von Interna hiervon nicht betroffen. Er ist ein sehr guter Wissenschaftler, der reingeflogen ist, leider. Aber das kann vielen passieren, passiert vielen.

Klingt, als müssten wir uns der Sache nochmal annehmen.

Neue (?) Biologie

30. September 2009 von Laborjournal

325_1609a_F1 KopieTäterätä und Tam tam — die USA haben eine „National New Biology Initiative“ ausgerufen. Untertitel: „A New Biology for the 21st Century: Ensuring the United States Leads the Coming Biology Revolution“.

Lassen wir einmal diesen für uns Europäer oftmals schwer erträglichen amerikanischen Chauvinismus beiseite. Bleiben wir bei der „Biology“. Die gute, alte Biologie scheint demnach nicht mehr zu taugen, alle technologischen Möglichkeiten der Jetztzeit effektiv zu nutzen um die drängenden Probleme dieser unserer Welt anzugehen. Eine „Neue Biologie“ muss her. Ja, so nennen die Komitee-Vorsitzenden — Nobelpreisträger Philipp Sharp und Thomas Connelly von der DuPont Company — das tatsächlich.

Aber warum lässt einen das erst einmal schaudern? Diesen Beitrag weiterlesen »

Lustverlust

11. September 2009 von Laborjournal

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Forschen muss lustvoll, frei und ungezügelt von statten gehen. Nur dann kann Forschung kreativ, erfolgreich und nachhaltig sein. Doch so läuft Forschung hierzulande immer weniger. Stattdessen wird die Lust an der Forschung durch einen sich immer mehr verselbständigenden Strukturierungs-, Evaluierungs- und Verschulungswahn effektiv erstickt. Der Konstanzer Wissenschaftstheoretiker Jürgen Mittelstraß hat diese Tendenz in einem äußerst lesenswerten Artikel in der FAZ vom 20. August seziert.

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