Viva, Open Data!

5. Juli 2023 von Laborjournal

Unser Forscher Ernst lernt die Vorzüge des Offenlegens aller Forschungsdaten kennen …

(Gezeichnet von Rafael Florés. Jede Menge weiterer Labor-Abenteuer von „Forscher Ernst“ gibt es hier.)

 

Die Unlust zum Datenteilen

3. August 2022 von Laborjournal

Was treibt den wissenschaftlichen Fortschritt an? Alles Mögliche könnte man hier nennen: Neugier, ein offener Geist, auch harte Arbeit, … Nehmen wir es hier aber mal ganz pragma­tisch: Zumindest in der heutigen modernen Wissenschaft sind es zuerst und vor allem die Daten, die sie immer weiter voranbringen.

Nicht zuletzt deshalb ist eine der größten Forderungen der Open-Science-Bewegung, die Rohdaten aus Experimenten jederzeit für alle frei verfügbar zu machen. Und nicht zuletzt deshalb fordern inzwischen die meisten Journals von den Autoren, die Rohdaten der im Manuskript beschriebenen Resultate der Forschungsgemeinde stets zur freien Verfügung zu halten. Weshalb inzwischen auch die meisten Paper das starke Statement ziert: „Data available on request.“

Doch wie stark ist das Statement in der Praxis? Ist es mit robuster Substanz gefüllt? Oder bleibt es als notgedrungene Absichtserklärung eher eine leere Luftnummer?

Bereits in Laborjournal 3/22 (S. 10) berichteten wir von einer nicht gerade hoffnungsvollen Stichprobe zum Thema. Ein Team hatte bei den Autoren von 53 Veröffentlichungen in der Krebsforschung Rohdaten angefordert – ein Drittel antwortete überhaupt nicht, und nur ein Viertel teilte die Daten vollständig und in brauchbarer Form.    Diesen Beitrag weiterlesen »

Rettet das Laborbuch!

23. April 2012 von Laborjournal

(Der Beitrag war bereits am 17.4. für etwa fünf Stunden an dieser Stelle veröffentlicht, wurde dann aber nochmals überarbeitet und neu gepostet.)

Das gute, alte Laborbuch. Jetzt soll jeder auch dieses noch komplett digital führen und im Web per Open Access online frei zugänglich machen. Entsprechende Vorschläge der sogenannten Science 2.0-Jünger (oder sind wir schon bei „3.0“?) werden jedenfalls immer lauter.

Nicht nur fertige, logisch durchdachte und schlüssig aufbereitete Paper — nein, auch das sympathisch impulsive, hastig hingekritzelte, herrlich chaotische und gerade deswegen irgendwie kreative Sammelsurium der täglichen Laborbuch-Einträge soll nach deren Vision die weltweite Internetgemeinde einsehen können.

Aber warum eigentlich?

Dass das Web die Möglichkeit bietet, die statischen Momentaufnahmen geschriebener Paper am gleichen Ort aktiv weiter zu diskutieren und zu modifizieren — ja, das ist toll und erstrebenswert. Endlich wieder dynamische (wenn auch virtuelle) Real Time-Diskussionen; und im Ideallfall tatsächlich Ideen und Daten teilen, vorschlagen und kritisieren. Alles das also, was die Wissenschaft im Innersten zusammen halten sollte — und zuletzt durch egoistisches „Credit and Priority“-Denken doch arg verloren gegangen ist.

Aber braucht man dazu tatsächlich auch noch die zusammenhanglosen Rohdaten der Laborbücher? Diesen Beitrag weiterlesen »