Ran an den Drucker und Buntstifte bereithalten!

15. Juni 2022 von Laborjournal

 

 

Malbücher sind nur was für Kinder? Von wegen! Wenn das Thema stimmt, greift auch der eine oder andere Erwachsene sicher gerne zu den Buntstiften.

Zum Beispiel bei dem nerdigen Malbuch, dass die University of Wisconsin-Madison hat zur Feier der „2022 Science Expeditions“ veröffentlicht hat. Das Werk trägt den Titel „Bacteria and me“ und wurde vom hausinternen Wissenschaftler-Duo Aedan Gardill und Tiffany Harris verwirklicht. Gardill ist studierter Künstler sowie derzeit PhD-Physikstudent und übernahm die illustrative Arbeit. Harris hingegen kümmerte sich als Mikrobiologie-Doktorandin vor allem um den Inhalt. Dieser dreht sich – wie der Titel schon vermuten lässt – insbesondere um all die winzigen Mikroben, die in und um uns herum leben. Darunter alte Bekannte wie E. coli, aber auch Exoten wie Deinococcus radiodurans.

 

Neisseria meningitis zum selber Ausmalen (aus dem im Text beschriebenen Buch)

 

Aber nicht nur Mikroben bekommen ihren Auftritt, sondern auch die Menschen, die sie entdeckt und studiert haben. Besonders lobenswert ist dabei die Diversität der vorgestellten Mikrobiologinnen und Mikrobiologen. Gardill und Harris porträtieren neben altbekannten Größen wie Robert Koch und Louis Pasteur beispielsweise auch Ruth Ella Moore, die als erste Woman of Color 1933 ihren PhD in einer Naturwissenschaft erhielt – oder June Almeida, die 1964 als erstes ein Coronavirus unter ihrem Mikroskop entdeckte.

Das insgesamt 87 Seiten dicke Mikrobio-Malbuch glänzt nicht nur durch seine bestechlich schönen Illustrationen, sondern auch durch seine verständlich formulierten Infotexte. „Bacteria and me“ gibt es auf englischer und spanischer Sprache und kann dank Creative-Commons-Lizenz kostenlos auf der Website der University Wisconsin-Madison heruntergeladen werden. Finanziert wurde das Projekt vom Marie-Christine-Kohler-Fellowship-Programm, dessen Ziel es unter anderem ist, Wissenschaft und Kunst zusammenzuführen.

 

Eine Nabelschau…

23. August 2011 von Laborjournal

… der besonderen Art veranstalten seit Februar Jiri Hulcr und seine Kollegen von der North Carolina State University: das Belly Button Biodiversity Project. „Was wächst alles in deinem Bauchnabel?“, lautet also die Frage.

Warum aber ausgerechnet der Bauchnabel? Der Bauchnabel sei eine gut geschützte Zone der menschlichen Haut, die dort zudem keine „störenden“ Sekrete produziert, erklärt Hulcr die Vorzüge. Und was die Mikroben noch viel toller finden: Die meisten Menschen waschen sich dort nicht besonders gut, und schon gar nicht mit Seife. Daher, so Hulcr, wüchsen dort mehr interessante Viecher als auf den allermeisten anderen Hautpartien.

Knapp 500 Probanden haben bisher für das Projekt einen sterilen Wattestab dreimal über ihren Bauchnabel gezogen. Diesen nahmen Hulcr und Co. und strichen die Probe auf einem Vollmedium aus. Waren die jeweiligen „Mitbewohner“ zu ordentlicher Kolonniegröße herangewachsen, fotografierten die Forscher die Schale und stellten sie unter der Nummer des Probanden auf die Website des Projekts. So konnte und kann jeder Teilnehmer seinen „Bauchnabel-Bewuchs“ selbst inspizieren. Diesen Beitrag weiterlesen »