Labor im Christbaum?

19. Dezember 2012 von Laborjournal

Es soll ja Leute geben, die auch über die Weihnachtstage nicht ganz auf ein wenig Laboratmosphäre verzichten wollen. Dies jedenfalls scheinen die Betreiber des Online-Marktplatzes Etsy zu meinen. Oder wie soll man es sonst verstehen, wenn sie dort Folgendes als Christbaumschmuck verkaufen wollen:

Oder diese „protozoischen“ StickereienDiesen Beitrag weiterlesen »

Wenn einem im Labor gerade langweilig ist,…

28. August 2012 von Laborjournal

… kann man folgendermaßen „Verkehrsampel“ spielen:

Wie’s geht, steht bei Futility Closet.

Daumenprobleme?

3. Juli 2012 von Laborjournal

In den letzten Tagen gingen in der Redaktion vermehrt Meldungen von Pipettenherstellern ein, in denen sie insbesondere und umfassend die vermeintlich überlegene Ergonomie ihrer neuen Produkte herausstrichen. Uns erinnerte dies natürlich sofort an das launige „Inkubiert“ aus Laborjournal 11/2010, welches wir aus diesem Anlass hiermit „wiederbeleben“:

„Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche Schwerarbeit Ihr Daumen während eines mehrstündigen Pipettier-Marathons leistet?“ Schicksalsträchtig mahnend springt einem diese bedrohlich klingende Frage vom Kopf des Firmenprospekts direkt ins Gewissen — Abteilung „Selbstprüfung“.

„Äh, nein — nicht wirklich“, muss sich der in nahezu einem Jahrzehnt Laborarbeit gestählte Postdok eingestehen. „Schwerarbeit verrichte ich eher auf dem Mountainbike, dem Snowboard oder dem Fußballplatz“, denkt er vielmehr. „Ach ja, und natürlich beim Holz machen für den Kachelofen, Garten umgraben, Getränkekisten schleppen,… Aber hier im Labor? Diesen Beitrag weiterlesen »

„More Than A Freezer“

25. Juni 2012 von Laborjournal

Wir wiesen auf diesen Seiten ja bereits zuvor auf die zunehmenden Versuche von Laborausstatter-Firmen hin, mehr oder weniger witzige Werbe-Musikvideos für das Web zu produzieren (etwa hier, hier und hier). Das jüngste Werk kommt von Thermo Scientific und heißt „More than a Freezer“:

(Hier gibt’s das Original: „More than a Feeling“ von Boston.)

Ach ja, und bisher entgangen war uns der „Bio Rad GTCA Song“:

(Hier das Original: „YMCA“ von den Village People.)

Etiketten ohne Info

15. Mai 2012 von Kommentar per Email

Es geht um Molekulargewichte und wofür wir sie im Labor brauchen. Für die meisten Wissenschaftler sind Molekulargewichte nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit auf dem Weg, eine Lösung bestimmter Molarität herzustellen — oder gar einen Puffer zu mixen. Und genau dies stand kürzlich mal wieder an…

Konkret wollte ich im Wägeraum eine Lösung aus zwei Substanzen in jeweils verschiedener Molarität ansetzen. Beide Reagenzien standen dort in den gewohnten weißen Gefäßen mit rotem Deckel — und beide offenbar erst seit kurzer Zeit. Dies war offensichtlich, da sich neuerdings die Chemikalien des betreffenden Unternehmens durch das Fehlen einer entscheidenden Informationen auf Etikett oder Verpackung auszeichnen — weit und breit keine Angabe des Molekulargewichts.

Ich wägte meine Optionen ab. Ich konnte entweder zurück ins Labor latschen und nach Chemikalien-Handbüchern suchen, oder ich konnte in mein Büro gehen und die gewünschten Molekulargewichte im Internet recherchieren. Während ich noch unentschlossen die Regale anstarrte, fiel mein Blick plötzlich auf ein paar alte Kataloge, die sich in einer Ecke versteckten. Ich blätterte also die Monster-Schinken durch — und fand eines der gesuchten Gewichte. Die andere Substanz war jedoch nirgendwo aufgeführt.

Also wanderte ich schließlich doch den ganzen Weg zu meinem Büro am anderen Ende des Gebäudes zurück Diesen Beitrag weiterlesen »

Analytica-Tagebuch 2012 (II)

19. April 2012 von Laborjournal

Es ist Mittwoch abend, und soviel ist schon mal klar: Der Besucherandrang hat enorm zugenommen. Seit Stunden drängen sich die Massen über die bunten Teppiche, und per Flurfunk gelangen immer neue Geschichten an die Ohren der anwesenden Laborjournal-Redakteure.

Ein herrlich komisches, doch leider namenloses Duo: Wer kann helfen?

Etwa die, dass es das frühere Schwergewicht aus Heidelberg, den Gerätebauer Febit, tatsächlich noch gibt – zumindest als dramatisch geschrumpfte Nachfolgefirma und ohne Gerätebau. Dies ist zwar schon seit dem 1. Dezember 2011 der Fall, doch so richtig mitbekommen hat es außerhalb Heidelbergs kaum jemand.

Also: Die Restmasse der Febit Biomed GmbH nennt sich jetzt „Comprehensive Biomarker Center Gmbh“ (CBC) und analysiert für ihre Kunden microRNA-Biomarker. Der Apparatebau rund um die einst hochgelobte Geniom-Plattform hingegen ist endgültig passé. Die um ihr Gründerduo Peer und Cord Stähler sowie 65 deutsche Mitarbeiter erleichterte Firma Diesen Beitrag weiterlesen »

Super-ferrari-multi-digitalo-WiFi-pH-Meter

29. März 2012 von Laborjournal

Meist verdrehen Jungforscher die Augen, wenn ergraute Laborveteranen von alten Zeiten schwärmen. Wie zum Beispiel jener, der — nachdenklich die neueste elektronische Mehrkanal-Digital-Mikropipette in der Hand wiegend — plötzlich seinen Diplomanden von damals zu erzählen beginnt. Damals, ja damals, so säuselt der alte Haudegen verklärt, da hätten sie noch Glaspipetten über der Bunsenbrennerflamme zu Kapillaren ausgezogen, um damit Sequenziergele zu beladen. Und mit verschwörerischem Grinsen fügt er hinzu: „Am besten ließ sich das Ganze natürlich mit dem Mund pipettieren — auch wenn das jede Vorschrift streng verbot.“

Damals hätten jedem Doktoranden die drei Fixstufen des einheitsgrauen Vortexers zum Mischen der Proben völlig genügt. (Und nachdem die Diplomanden gelernt hatten, dass sie sich bei Stufe 3 meist von ihrem Material verabschieden durften, reichten gar nur die Nummern 1 und 2.)

Heute dagegen müssen es elektronische Geräte mit digitaler Anzeige sein, mit stufenloser Wahl zwischen 500 und 3000 Umdrehungen samt automatischem Timer und Mikroprozessor-gesteuerter Geschwindigkeitskontrolle. Dazu in topmodern-futuristischem Design, möglichst in Ferrari-Rot. Diesen Beitrag weiterlesen »

Ein Held des Forscheralltags,…

5. Januar 2012 von Laborjournal

… zumindest wie ein Laborausstatter ihn sieht. Vorhang auf für „The Ph.Diddy is on the scene“ von Life Technologies:

Auffällig, dass sich offenbar immer mehr Firmen an Labor-Musikvideos versuchen (siehe etwa hier und hier). Wen sie damit insbesondere ansprechen wollen, beschreiben die Leute von Life Technologies im „Acknowledgement“ zu ihrem Werk:

This video is inspired by all the dedicated everyday-heroes-of-science. Invitrogen recognizes your passion and admires your perseverance!

Ob sie sich da nicht ein bisschen zu sehr den potenziellen Kunden anbiedern?…

Wie auch immer, eine Kurzbeschreibung des Videos samt den kompletten Lyrics gibt’s jedenfalls auf der Youtube-Seite von Life Technologies.

Acht typische Laborkollegen…

15. November 2011 von Laborjournal

… beschreibt Autor Upturned Microscope im Biodata Blog als Comic und im Text. Zum Beispiel diesen hier:

„The Mooch“ samt den übrigen sieben Typen gibt’s hier (als Comic) und hier (die acht Texte). Have fun!

BIOTECHNICA (2): Tipps & Tricks

11. Oktober 2011 von Laborjournal

… und dann kam ein Arbeitsgruppenleiter aus Halle vorbei. Gefragt, welche Rubriken er in Laborjournal besonders mag, legte er sich unter anderem fest auf…: Tipps & Tricks. Diese kleinen aber feinen Verbesserungen, Vereinfachungen und Verkürzungen von regelmäßigen Standardprozeduren würden ja in „normalen“ Papers nicht veröffentlicht. Von daher wäre es total hilfreich, dass Laborjournal dafür eine Plattform biete.

Der Laborjournal-Redakteur hörte das nicht zum ersten Mal — und daher fragte er nach, ob sein Gegenüber den ein oder anderen „Tipps & Trick“ tatsächlich im Labor ausprobiert habe. „Mehrere“, versicherte dieser. „Alle haben klasse funktioniert und sind jetzt Standard bei uns im Labor.“

Solches Feedback zu den Labortricks hatten wir bisher noch nicht. Gut zu wissen, dass sie offenbar tatsächlich funktionieren. Schließlich haben wir kein Labor, um sie selbst vorweg zu testen.

Übrigens: Die „Labortricks“ stehen allesamt auf Laborjournal online. Und wer immer noch welche hat, darf sie gerne an redaktion@laborjournal.de schicken. Falls es sich noch nicht herumgesprochen hat: Für die Veröffentlichung gibt es ein Laborjournal-T-Shirt.