Nicht nur unser Autor Leonid Schneider macht gerade so seine Erfahrungen mit der Paper-Diskussionsplattform PubPeer (siehe hier und hier). Meine eigenen letzten Erlebnisse dort fand ich allerdings gar nicht prickelnd. Und das kam so:
In den letzten Wochen postete ich insgesamt drei Kommentare als „Unregistered Submission“ auf PubPeer. (Als „Peer“ kann ich mich dort nicht anmelden, da hierfür eine Instituts-Emailadresse verlangt wird, die ich als Laborjournalist nun mal nicht habe.) Laut eigener Aussage prüfen die PubPeer-Betreiber zunächst alle Beiträge, die als „Unregistered Submission“ hereinkommen — und versprechen deren baldige Publikation, sofern sie keine persönlichen Beleidigungen enthalten.
Von meinen drei eingereichten Kommentaren erschien genau einer — und dies sehr schnell. Die anderen beiden erschienen bis heute nicht. Jetzt ist ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass es ausgerechnet der „negative“ Beitrag war, den PubPeer publizierte. In diesem hatte ich mögliche Duplikationen von Gelbanden, die zudem noch durch Spiegeln, Zerren und Stauchen der Banden-Bilder getarnt wurden, zur Diskussion gestellt. (Wer es genauer wissen will, siehe hier. Leider hat dann niemand weiter mitdiskutiert, obwohl es sich für mich um einen klaren Fall von Manipulation handelt.)
Die anderen beiden Kommentare waren dagegen „positive“ Beiträge, in denen ich Argumente vorstellte, warum gewisse, von anderen der Manipulation verdächtigten Abbildungen meiner Meinung nach falschen Alarm darstellten. Diesen Beitrag weiterlesen »
Seid kritisch mit „Invited Commentaries“!
6. Dezember 2013 von LaborjournalNicht nur Nature bringt wöchentlich seine “News & Views”, oder Science seine “Perspectives” — nein, inzwischen präsentieren auch viele, viele andere Journals unter jeweils eigenen Rubriknamen sogenannte “Invited Commentaries”. Kurz gesagt, schicken dafür die Editoren die ihrer Meinung nach heißesten Originalpaper jeder einzelnen Ausgabe vorab an ausgewählte „Experten“ und bitten diese die darin vorgestellten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Bedeutung für das gesamte Feld zu kommentieren.
Diese Kommentare sind meist durchaus nett und gewinnbringend zu lesen — insbesondere auch für den Forscher, der gerne mal ein wenig über den Tellerrand schaut. Schließlich liefert solch ein Kommentar in der Regel einen knackigen und kompetenten Überblick über das gesamte Feld, präsentiert dazu die aktuell offenen Fragen und Probleme, ordnet die frischen Ergebnisse des neuen Papers samt Bewertung in diesen Rahmen ein — und wagt zudem noch einen Ausblick, welche weiteren Fragen durch die neuen Erkenntnisse nun womöglich leichter angegangen werden könnten.
Viele Autoren werten es daher als eine Art „Ritterschlag“ ihres Papers, wenn dieses durch einen „Eingeladenen Kommentar“ quasi geadelt wird. Allerdings sind solche „Invited Commentaries“ offenbar manchmal doch eher ein Quell des Ärgernisses für die Autoren des kommentierten Papers. Diesen Beitrag weiterlesen »
Schlagworte: Autor, Invited Commentary, Kommentar, News & Views, Paper, Peer Review, Post-Publication-Peer-Review
Veröffentlicht in Allgemeines, Publikationswesen | Keine Kommentare »