Von großen Heuschrecken- und kleinen Menschen-Genomen

22. März 2023 von Laborjournal

 

Das größte bisher bekannte Genom eines Insekts steckt in den Zellen der alpinen Heuschrecke Bryodemella tuberculata – auf deutsch: die Gefleckte Schnarrenschrecke. Nachgemessen hatte ein internationales Team um den korrespondierenden Autor Oliver Hawlitschek vom Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) im Museum der Natur Hamburg – und kam auf 21,96 Pikogramm (pg) DNA für den haploiden Chromosomensatz (1C) (PLoS ONE 18(3): e0275551. doi: 10.1371/journal.pone.0275551).

Die „Rekord-Entdeckung“ könnte allerdings schon bald abgelöst werden, schließlich liegen von den mehr als einer Million beschriebener Insekten bislang nur von 1.345 Spezies Größenangaben zu deren Genomen vor. Was aber vorerst bleibt: Damit ist das Schnarrenschrecken-Genom rund siebenmal größer als unser humanes: Bei Frauen wiegen die 3,19 Gigabasenpaare (Gb) des haploiden Kerngenoms 3,26 pg, die 3,13 Gbp ihrer männlichen Artgenossen kommen auf 3,20 pg.

Dass wir Menschen bezüglich dieses C-Werts (Gbp/1C) weit weg von einem Spitzenplatz liegen, ist indes schon lange klar. Bereits vor über zwanzig Jahren fassten wir zu diesem Thema zusammenDiesen Beitrag weiterlesen »

Woran erkennt man eine Insektenforscherin?

21. Juni 2013 von Laborjournal

 

Vielleicht an ihrem Schmuck?…:

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Wer spuckt am besten?

30. Oktober 2012 von Laborjournal

Lamas? Pah, nix gegen Schützenfische — die spucken einem aus dem Wasser heraus glatt die Zigarette aus. Siehe hier (Zigaretten-Szene ab Min. 1:36):

via Youtube/soner efe

Wie die Insektenjäger solch einen präzisen und scharfen Wasserstrahl hinbekommen und auf welche Weise er seine enorme Kraft entwickelt, haben italienische Forscher gerade frisch in PLoS ONE beschrieben (Vol. 7(10): e47867. doi:10.1371/journal.pone.0047867). Diesen Beitrag weiterlesen »

Wie sehen Insekten nach einem Schauer aus?

23. März 2012 von Laborjournal

… So:

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Vom Wert des genauen Hinschauens

12. Januar 2012 von Laborjournal

Wie war das nochmal, wie Wissenschaft funktioniert?

  • Beobachte ETWAS (möglichst etwas Neues).
  • Beschreibe ES.
  • Überlege dir, warum oder wozu ES da ist.
  • Knobele Strategien aus, wie du testen kannst, dass ES eben darum oder dazu da ist.
  • Teste, teste, teste,… — wiederhole, wiederhole, wiederhole,…
  • … bis Konsens besteht, dass ES darum oder dazu da ist.

Projekte zu den Schritten 1 und 2 werden heutzutage oftmals etwas geringschätzig als „rein deskripitv“ abqualifiziert — im Gegensatz zu vermeintlich viel „edleren“ Projekten zur Entschlüsselung von Sinn und Funktion von ETWAS. Dabei ist durch das Schema selbst schon klar: Jegliche Suche nach Sinn und Funktion von ETWAS ist zwingend abhängig von sorgfältiger Beobachtung und Beschreibung. Und das kann bisweilen ganz schön knifflig sein…

Ein schönes Beispiel, wie wichtig allein die Wahl der Bedingungen ist, unter denen man beobachtet, lieferte im letzten Jahr das Paper „Stable structural color patterns displayed on transparent insect wings“ von Ekaterina Shevtsova und ihren Kollegen von der Universität Lund (PNAS vol. 108: 668-73). Das Team nahm sich jede Menge Insektenflügel und fotografierte sie vor schwarzem statt, wie üblich, vor hellem Hintergrund (siehe Foto oben). Und siehe da — was zuvor im Hellen ziemlich unspektakulär aussah, schillerte plötzlich fast schon wie Schmetterlingsflügel in allen möglichen Farben… Diesen Beitrag weiterlesen »