Vor einiger Zeit lästerte ein Gastautor in Laborjournal über die schiere Masse an Wissenschaftspreisen. Es sei heutzutage schon schwierig, schrieb er süffisant, eine lange Forschungskarriere bis zum Ruhestand komplett ungepreist zu durchlaufen — so viele Preise würden inzwischen vergeben.
Als Hauptgrund hatte er damals ausgemacht, dass inzwischen alle möglichen Firmen und Organisationen immer mehr völlig unbedeutende und teilweise lächerlich gering dotierte Auszeichnungen ausloben würden — nur damit sie anschließend Ihren Preis samt Verleihungszeremonie groß per Pressemitteilung hinausposaunen konnten. Kaum mehr als reine Marketingblasen also.
Zu einem gehörigen Teil war (und ist?) da sicherlich was dran. So besuchte ich vor Jahren einmal während der BIOTECHNICA die breit angekündigte Presseveranstaltung eines großen deutschen Laborausrüsters. Ein Marketing-Mitarbeiter nach dem anderen verkündete dort in Kurz-Vorträgen gleich mehrere Dinge hintereinander — bis ganz zum Schluss eine junge Dame stolz verkündete, dass die Firma übrigens demnächst einen neuen Preis ausloben würde. Diesen Beitrag weiterlesen »