Rechtliche Möglichkeiten gegen PIs…

5. November 2012 von Kommentar per Email


… — gibt es die überhaupt? Dies fragte uns vor kurzem ein Leser aus der Schweiz, indem er schrieb:

Sehr geehrte Laborjournal-Redaktion,

ich weiß nicht, ob dieses Thema im Laborjournal schon einmal behandelt wurde, aber aus aktuellem Anlass habe ich mich kürzlich gefragt, was Doktoranden und Postdocs eigentlich für rechtliche Mittel haben (sowohl innerhalb der Hochschule, als möglicherweise auch zivilrechtlich), um gegen sogenannte Principal Investigators (PIs) vorzugehen, falls dieses es “zu bunt treiben”. Damit meine ich Situationen, in denen der PI seine Machtposition über Gebühr ausnutzt und Mitarbeiter nach Gutdünken benachteiligt — und dies meist aus persönlichen oder taktischen Gründen.

Ein — natürlich rein hypothetisches — Beispiel:

Der Doktorand/Postdoc X verlässt das Labor. Nachdem er weg ist, wird sein Name von Manuskripten gestrichen, auf denen er ursprünglich “mit drauf” war, und die unpublizierten Daten seiner Arbeit werden nach Belieben ausgeschlachtet. Seine Projekte und Ideen werden von anderen Leuten übernommen und weitergeführt — und wenn er Glück hat, wird er irgendwo allenfalls noch als Co-Autor auftauchen.

Natürlich wäre die Frage nicht nur für diesen speziellen Fall relevant, sondern sicherlich von allgemeinerem Interesse, ob sich Doktoranden/Postdocs von den gottgleichen PIs eigentlich alles gefallen lassen müssen. Oder anders herum: Wo sollte/kann man eine Grenze ziehen, und welche Mittel gibt es im Fall von “Grenzüberschreitungen” des PI.

Wer weiß dazu Genaueres? Wer hat womöglich entsprechende Erfahrungen gemacht?

Ph. Diddy strikes back

1. November 2012 von Laborjournal

Erinnert sich noch jemand an Ph. Diddy, den „Held des Forscheralltags“ von Life Technologies? Nach der Premiere „Ph. Diddy is on the Scene“ hat die Life Science-Firma jetzt das Nachfolge-Musikvideo produziert — „Ph. Diddy at the Conference“:

Zwischen den beiden Werken gab’s übrigens noch ein weiteres Comic-Video von Life Technologies über Ph. Diddys weiblichen Gegenpart im Biotech-Lab — „Ph. Diva and the Mystery Band“Diesen Beitrag weiterlesen »

Hier kocht der Chef selbst!

24. Januar 2011 von Laborjournal

Aus der Reihe „Spontane Interviews, die es nie gab — die aber genau so hätten stattfinden können”. Heute: Dokorand R.E. Bell, Grollologisches Institut Universität Wichtingen.

LJ: Hallo, Herr Bell. Gerade beim Chef gewesen? Das ist doch sein Büro?

Bell: Ja. Und ja.

LJ: Oh! Hat offenbar nicht zur Steigerung der Laune beigetragen.

Bell: Nee, überhaupt nicht. Obwohl ich ja wusste, wie’s laufen würde.

LJ: Worum ging’s denn?

Bell: Ach, wir haben meine Ergebnisse der letzten vier Wochen durchgesprochen. Das machen wir einmal im Monat.

LJ: Und die waren nicht gut?

Bell: Nee. Konnten sie auch nicht. Ich hab‘ letzte Woche erst gemerkt, dass der pH in meinem Stabilisierungspuffer falsch eingestellt war. Und als Konsequenz lag mein Enzym wahrscheinlich die ganze Zeit in der falschen Konformation vor.

LJ: Ärgerlich!

Bell: Sicher. Und als wär‘ das nicht schon schlimm genug, hat der Boss dann noch tausend Ratschläge, wie man sowas vermeiden kann. Dieser Überflieger! Wann hat der denn das letzte Mal experimentiert? Der weiß doch inzwischen gar nicht mehr, wie man eine Pipette hält.

LJ: Na ja, aber er kommt doch hin und wieder ins Labor?

Bell: Das letzte Mal hab‘ ich ihn im Labor gesehen, als irgendeine Zeitung Aufnahmen von ihm machen wollte. Damals hatte er gerade einen Preis gekommen. Er lieh sich also einen schönen weißen Laborkittel von unserem Technischen Angestellten und posierte mit Spatel, Agarplatten und Bunsenbrenner an der Sterilbank. Später haben wir das Photo ausgeschnitten, an die Sterilbank geklebt und drunter geschrieben: „Besuchen Sie unser Lokal. Hier kocht der Chef noch selbst.“

LJ: Fand er sicher nicht lustig.

Bell: Keine Ahnung. Ich glaube, er hat’s nie gesehen. Hing ja im Labor.