(Vor zwei Wochen veröffentlichten wir an dieser Stelle die „Wutschrift eines Physikers über die «Forschungskultur» in der Biomedizin“, in der der Autor heftig über die Verhältnisse in der biomedizinischen Forschung ablederte. Neben den direkten Kommentaren dort erhielten wir die folgende Antwort, die wir hiermit als eigenen Beitrag veröffentlichen. Deren Inhalt spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wider — wie bei den Kommentaren auch. Der Autor möchte vorerst lieber anonym bleiben, ist der Redaktion aber bekannt.)
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei eine kleine Ansammlung von Gedanken, die mir in den Sinn kamen, als ich die „Wutschrift des Physikers“ gelesen habe. Unter uns, die Situation in der Forschungslandschaft allgemein ist weit prekärer. Hier und da habe ich schon ähnliche Texte gelesen. Es macht wütend und enttäuscht, dass diejenigen, die sich ernsthaft um die Wissenschaften bemühen, von einer derartig bescheidenen Politik in ihren Projekten eingeschränkt werden. Und auf der anderen Seite werden Menschen in die Wissenschaften gedrängt, die dort fehl am Platze sind. Meines Erachtens sind die Probleme hinreichend bekannt. Wie kann man sie lösen? Make Science Great Again. Das wäre schön!
Es ist nicht nur in der Biomedizin so, wie in der Wutschrift angedeutet. Es betrifft leider die gesamte Struktur der hiesigen Forschung und Bildung. Es ist schrecklich, aber wahr, dass der Politik diese verheerende Situation längst bekannt ist. Aber entweder ist die Politik rat- und hilflos, oder es steckt Absicht dahinter, die Bildung insgesamt immer weiter herunterzufahren. Die Probleme fangen im Kindergarten an und reichen durch bis hin zu den Professuren. Und anscheinend ist das System mittlerweile an allen Ecken und Kanten wie auch mittendrin so verkorkst, dass es keine Politiker gibt, die in der Lage wären, hier gegenzusteuern. Eigentlich müsste man alles platt machen, und neu aufbauen. Diesen Beitrag weiterlesen »