Editorial

Tipp 7:
Was Sie mit luftgetrockneten PA-Gelen alles anstellen können

Andreas Herrler, Abt. f. Anatomie und Reproduktive Biologie, RWTH Aachen


Das Trocknen von Polyacrylamid-Gelen zwischen Zellophanfolien ist einfach revolutionär und total simpel. Ein großer Vorteil ist, dass Sie diese Gele wieder rehydrieren können, indem Sie diese einfach in Wasser legen. Die Gele können Sie dann wie frische Gele behandeln. Sie können sie blotten, färben oder Banden ausschneiden. Nach dem Trocknen werden die Banden intensiver, da das Gel dünner und damit auch der Kontrast stärker wird. Im Scan ist kein Unterschied erkennbar, sodass die densitometrische Auswertung nicht beeinflusst wird. Häufig kann ein wesentlich genauerer Durchlichtscanner eingesetzt werden.

Wenn Sie autoradiografische Untersuchungen machen und ein Isotop mit geringer Reichweite, etwa 35S, haben, können Sie auf eine Seite eine Zellophanfolie auf die andere eine Frischhaltefolie legen. Die Frischhaltefolie wird dann später abgezogen und Sie erhalten ein Gel, das auf Zellophanfolie aufgezogen ist. Das "nackte" Gel können Sie dann direkt auf den Film auflegen.

Mit einer weiteren Modifikation dieser tollen Methode können Sie auch Gele trocknen, die auf eine Trägerfolie aufgezogen sind (z. B. GelBond, 2D-SDSPAGE). Da die Gele beim Trocknen zwischen Zellophan schrumpfen gibt es Probleme. Das Gel schrumpft, aber nicht die Gelbond. Das führt zu einem Aufrollen des Gels mitsamt der Trägerfolie. Setzen Sie deshalb 10% Glyzerin zu. Dieses hält einen Teil des Wassers zurück, der Schrumpfungsprozess wird verringert. Der Zusatz von,3% Glyzerin führt generell zu einer höheren Flexibilität der getrockneten Gele. Diese brechen dann nicht so leicht.


Letzte Änderungen: 08.09.2004