Editorial

Tipp 148:
Der Deckgläschen-Trick - Zellen retten

Zellbewachsene Deckgläschen können schon mal von der Pinzette flutschen, wenn man sie umbetten will. Das ist aber kein Grund zur Panik.

Sehr geehrtes Laborjournal Team, ich arbeite häufig mit zellbewachsenen Deckgläschen (Glascoverslips) für die Immunfluoreszenz-Mikroskopie. Die Zellen werden in 12-24 Wellplatten auf den Glascoverslips kultiviert und für die Antikörperinkubation auf Parafilm gebettet, auf den ein Tropfen (ca. 15-25 µl) Antikörperlösung gegeben wurde. Diese Methode ist extrem sparsam, hat aber einen Haken: beim Umplatzieren der Coverslips von der Wellplatte auf den Parafilm kommt es hin und wieder vor, dass eines der zellbewachsenen Coverslips von der Pinzette fällt. Man hat dann eine Chance von fünzig-zu-fünfzig, das Coverslip mit der richtigen Seite (die mit den Zellen) in die Antikörperlösung zu legen.

Dazu ein Tipp, wenn es schnell gehen soll (also immer): Das Deckgläschen bricht man ganz einfach in zwei möglichst gleich große Teile. So hat man die Gewissheit, dass zumindest die Zellen auf einer der beiden Deckgläschenhälften mit dem Antikörper in Kontakt kommen. Ich hoffe, dass dieser Tipp Frustanfälle durch herabfallende Deckgläschen bei Forschern, die mit dieser Methode arbeiten, zumindest etwas abmildert.

Andreas Kollas
(Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Gießen)


Trick 148a
Tägliche Routine für Andreas Kollas: um Zellen unter dem Immunfluoreszenz-Mikroskop analysieren zu können, kultiviert er sie in einer Wellplatte auf kleinen Deckgläschen. Gelassen sieht er der Umschichtung der Coverslips auf einen Parafilm entgegen.



Trick 148b
Auf die markierten Felder der Membran pipettiert er jeweils einen Tropfen Antikörperlösung und legt die Deckgläschen mit der zellbewachsenen Seite nach unten auf die Tropfen.



Trick 148c
Und schon ist es passiert: das Deckgläschen fällt von der Pinzette. Nach einer kurzen Schrecksekunde zerteilt Andreas Kollas das Deckgläschen und legt einmal die Ober- und einmal die Unterseite der beiden Hälften auf den Antikörpertropfen. So kann er sicher sein, dass zumindest die Zellen auf einer Deckgläschenhälfte mit dem Antikörper in Kontakt kommen.



Trick 148d
Entsprechend groß ist seine Erleichterung.


Editorial

Editorial


Letzte Änderungen: 29.04.2011