In eigener Sache: Laborjournal „zwitschert“

18. Februar 2013 von Laborjournal

Schon gemerkt? Seit Beginn dieses Jahres ist Laborjournal auch auf Twitter aktiv.

„Ja, müssen die denn jeden Quatsch mitmachen?“, denken jetzt sicher einige. „Jetzt auch noch diese Ansammlung von Belanglosigkeiten in jeweils 140 Zeichen?“

Verständlich, solche Reaktionen. Denn was soll man etwa von folgender, wahllos herausgegriffenen „Tweet“-Folge einer bekannten Wissenschaftsschreiberin halten?:

Tweet 1:„Vorsicht, Stecknadelalarm, passt auf, wo Ihr hintretet!“

Tweet 2: „Wenn‘s schnell gehen soll, dauert es garantiert doppelt so lang.“

Tweet 3: „Wer hat dem Kind vorgeschlagen, Zipfel an das Kostüm zu machen? WER?!“

Wen, bitte schön, interessiert das? Und ja, es stimmt — Twitter wimmelt vor solchen Monologen, die nicht nur keinen Normalsterblichen interessieren, sondern die auch der Gutwilligste nicht mal annähernd verstehen kann.

Warum also „zwitschert“ Laborjournal jetzt auch mit?

Nun ja, unlängst stolperten wir über ein Paper in Translational Behavioral Medicine mit dem Titel „Weight loss social support in 140 characters or less: use of an online social network in a remotely delivered weight loss intervention“. Und darin kommen die Autoren unter anderem zu dem Schluss, dass ein Engagement in sozialen Online-Netzwerken, allen voran eben Twitter, effektiv beim Abnehmen hilft. Wir, die wir als Redakteure ja zu überwiegend sitzender Tätigkeit gezwungen sind, merkten da natürlich sofort auf — und gesagt, getan…

Nein, nein — Spaß beiseite. Die Gründe sind natürlich vollkommen andere.

Zum einen wird Twitter inzwischen tatsächlich vielfach als echter „Kurznachrichtendienst“ genutzt. Die Max-Planck-Gesellschaft, NatureScience, EMBO, der Wellcome Trust, die Wissenschaftsredaktion der New York Times oder des Deutschlandradios,… — alle zwitschern ihre Neuigkeiten inzwischen umgehend auf Twitter heraus. Mit der Folge, dass auch wir zunehmend über Twitter auf unsere eigenen Themen stoßen.

Letzteres passiert aber fast noch öfter, weil auch immer mehr Forscher selbst twittern — und auf diese Weise stetig wachsende Diskussions-Netzwerke bilden. Und das wurde für uns als passive Mitleser schnell noch interessanter als so manche pure Nachricht. Da beratschlagten etwa Postdoks über die nächsten Karriereschritte; parallel diskutierten gestandene Laborleiter eifrig über Vor- und Nachteile von Peer Review und Open Access-Publishing; eine Stunde später fragte jemand ins „Twitterversum“ hinein, wie er am besten seine RNA isolieren sollte; und noch am gleichen Tag wollten US-Kollegen von ihren europäischen Freunden („Follower“ auf twitterisch) wissen, ob die EU noch alle Tassen im Schrank habe, wenn sie das sogenannte „Human Brain Project“ jetzt mit einer Milliarde Euro (!) fördere. „Was meint ihr denn, was mehr bringt?“, fragte etwa einer. „1 Mrd. € für ein Giga-Projekt oder 1.000mal 1 Mio. € für 1.000 „normale“ Projekte.“

Tja, und wir sitzen in unserer Redaktion — und haben bei der ganzen Twitterei plötzlich das Gefühl, die Ohren wieder viel näher an den Forschern dran zu haben. Denn das, was sie zu sagen und zu fragen haben, was sie kommentieren, worüber sie diskutieren und sich aufregen, was sie ausspinnen oder was sie in Frage stellen,… — genau das sind die Dinge, über die wir schreiben müssen (und wollen). Und, wie gesagt, wir finden sie gerade zunehmend auf und über Twitter.

Damit war auch irgendwann klar, dass wir nicht länger nur passive Mitleser bleiben konnten. Gerade als „Nachrichtenmagazin für Medizin und Biowissenschaften“. Folglich richteten wir im frühen Januar unseren Laborjournal-Account unter dem Link http://www.twitter.com/Lab_Journal auf Twitter ein — und tweeten dort seitdem aktiv insbesondere zweierlei:

>> Sofortnachrichten darüber, welche Beiträge neu auf Laborjournal online, Lab Times online und demLaborjournal Blog erschienen sind.

>> Hinweise auf Artikel aus unseren Print-Ausgaben, die ebenfalls online zugänglich sind.

Aber nicht nur das. Denn Twitter bietet uns nun auch die wundervolle Möglichkeit, unsere Leser schnell auf lesenswerte Texte, interessante Neuigkeiten wie auch nette „Science-Gimmicks“ hinzuweisen, die uns bei der täglichen Recherchearbeit auffallen — die wir aber selbst nicht anderweitig für eigene Beiträge verwenden.

Wer also stets informiert sein möchte, was bei Laborjournal und Lab Times gerade online erschienen ist (und was die Redaktion überdies noch an interessanten Neuigkeiten gefunden hat), kann unseren Twitter-Account somit bequem als eine Art „Newsletter“ nutzen: Entweder regelmäßig auf http://www.twitter.com/Lab_Journal vorbeiklicken, oder das Twitter-Fenster in der rechten Spalte der Laborjournal-Startseite (www.laborjournal.de) aufsuchen.

Am einfachsten haben es natürlich Leser mit eigenem Twitter-Account: diese können Laborjournal einfach in ihre „Folge“-Liste aufnehmen — und werden in ihrer eigenen Timeline automatisch mit unseren Tweets versorgt.

Und keine Angst: Wir werden schon nichts Belangloses über Stecknadeln oder Kostümzipfel „zwitschern“. Versprochen.

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