Was wollt ihr 2017 lesen?

7. Dezember 2016 von Laborjournal

Bildschirmfoto-2016-12-07-um-14.05.06Ja, tatsächlich! Bevor nach der Weihnachtspause die Phasen von Heftplanung und -produktion wieder Fließband-artigen Charakter annehmen, dürft ihr Leser uns kräftig die Meinung sagen.

Was und worüber wollt ihr also im nächsten Jahr gerne mehr, lieber weniger, überhaupt mal oder um Himmels willen gar nichts mehr in Laborjournal lesen? Weniger Kurzmeldungen vielleicht? Dafür mehr Essays und Kolumnen? Genauso wie Hintergrundberichte und investigative Recherchen?… Und sollen wir die Publikationsanalysen nicht langsam sein lassen?…

Wie sieht’s mit Journal Clubs, Firmenporträts und Methoden-Artikeln aus – lieber mehr oder weniger? Sind Biotech/Pharma und Methoden überhaupt genügend abgedeckt? Kommt Forschungspolitisches ausreichend zur Sprache? Oder braucht’s mehr Anekdotisches und Gossip?… Ach ja, und was meint Ihr zu den Comics?…

Und nochmal anders gefragt:

Welche Themen müssen für das nächste Jahr unbedingt ins Programm? 3D-Bioprinting? Gentechnik-Gesetz? Genome Editing? Open Access und Open Science? Forschungsbetrug und Reproduktionskrise? Tierversuche? Klinische Forschung? Einzelzell-Techniken? Förder- und Karrierestrategien?…

Oder etwas völlig anderes, woran wir hier in der Redaktion noch gar nicht denken?

Also, los geht’s! Kurz nachgedacht — und dann mitgeteilt, was und was ihr nicht wollt. Und wie ihr’s wollt. Entweder gleich hier unten ins Kommentarfenster, oder via E-Mail an redaktion@laborjournal.de.

Vielen Dank schon mal jetzt!

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So sehen „Helden“ aus

8. Juni 2015 von Laborjournal

Wie bereits auf unserer Twitterseite gemeldet, erhielt unser Autor Axel Brennicke (Foto, Mitte) für seine regelmäßige Laborjournal-Kolumne „Ansichten eines Profs“ den „Science Hero Preis 2015“ der Konferenz Biologischer Fachbereiche (KBF). Die Preisverleihung nutzte die KBF jedoch nicht nur zur „Heldenverehrung“ — sondern nahm sie zugleich zum Anlass, um auch ihrerseits „einige Visionen zu formulieren, wie die Forschungs- und Hochschullandschaft der Zukunft aussehen könnte“. In ihrer Presseaussendung schreibt sie:

Die Konferenz Biologischer Fachbereiche ehrt Herrn Dr. Axel Brennicke, Professor für Molekulare Botanik der Universität Ulm, mit dem Science Hero Preis 2015. Die Vergabe des Science Hero Preises erfolgt an Personen oder Organisationen in der biowissenschaftlichen Forschung und Lehre, die bürokratische Ausuferungen oder politische Absurditäten mit Humor bekämpft, standhaft ertragen, oder effizient vermieden haben. Idealerweise haben die Preisträger dabei mehr Zeit und Ressourcen für gute Lehre und kreative Forschung verfügbar gemacht. Axel Brennicke ist für sein unermüdliches Engagement deutschlandweit bekannt und somit ein würdiger Preisträger 2015. Mit spitzer Feder hat er am Beispiel seiner Heimatuniversität die Absurditäten des deutschen Hochschulalltags im Laborjournal regelmäßig dargestellt. […]

Die Konferenz Biologischer Fachbereiche nimmt die Preisverleihung zum Anlass, um einige Visionen zu formulieren, wie die Forschungs- und Hochschullandschaft der Zukunft aussehen könnte.

Vision 1: Jeder Hochschulangehörige kann sich den eigenen Neigungen und Fähigkeiten in Wissenschaft und Lehre widmen. Verwaltung und Qualitätsmanagement werden als Serviceleistung für die Fakultäten verstanden. Die Lehre ist ausreichend finanziert und nicht auf Quersubventionierung oder Selbstausbeutung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angewiesen.

Vision 2: Die Grundlagenforschung genießt in der Öffentlichkeit eine hohe Wertschätzung. Antragstellung und Abwicklung von Projekten für Forschung und Lehre werden professionell unterstützt. Die Projektvergabe erfolgt transparent und zeitnah. Drittmittel werden nach Maßgabe der Antragsteller eingesetzt, auch hinsichtlich der Stellenvergabe. Projektträger und Hochschulleitungen haben sich von ihrem Rollenbild als Kontrollinstanzen verabschiedet und sehen ihre Kernfunktion als Unterstützer von Wissenschaft und Lehre.

Vision 3: Halbherzige Bildungsreformen, widersinnige Befristungsregeln und chronische Unterfinanzierung sind überwunden. Es gibt ein verlässliches und stabiles Hochschulrahmengesetz. Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz ist grundlegend reformiert und in einen Wissenschaftstarifrahmen eingebunden. Besoldungsregeln sind transparent und orientieren sich nach einem vergleichbaren Schema. Karrierepläne für den wissenschaftlichen Nachwuchs sind Bestandteil eines verbindlichen und ausfinanzierten Personal-Entwicklungskonzepts.

Vision 4: Der Wildwuchs an Studiengangsbezeichnungen ist durch systematische Kategorisierung der angebotenen Curricula nach Fach-Inhalten und Harmonisierung der grundständigen Studiengänge eingedämmt. Studierende haben viele Wahlmöglichkeiten, wissen und verstehen, was sie im Studium erwartet und können leicht zwischen Studienorten wechseln. Das Studium bringt Fachkompetenz, fördert die Persönlichkeitsentwicklung und bewirkt hohe berufliche Erfolgschancen.

Vision 5: Der Regularien-Dschungel ist durch ein vereinheitlichtes Gesetzbuch gelichtet. Biologische Materialien werden nach ihrem Gefährdungspotential beurteilt – unabhängig von der Art ihrer Erzeugung. Der verantwortungsvolle Umgang mit biologischen Einheiten ist auch für neue Technologien geregelt und sichergestellt.

Kurz vor der Preisverleihung schrieb uns Axel Brennicke noch:

Den hole ich dann stellvertretend für die ganze Redaktion ab. Mal sehen, was es für uns Helden gibt…

Es gab diese, von dem Hallenser Künstler Bernd Göbel entworfene „Helden“-Skulptur:

(Sämtliche „Ansichten eines Profs“ seit 2004 gibt es übrigens hier auf Laborjournal online.)

(Fotos: Jutta Ludwig-Müller)