Purely observational and descriptive studies do not yield any clues to mechanisms and functions – Oh really?

15. April 2016 von Carsten T. Rees

Now this is an issue for our own owl — Read more from the ranting owl in this Lab Times article!

Our Own Owl

Das Dilemma der Medizinforscher

23. Februar 2016 von Laborjournal

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(via Digital Pathology Blog)

Mal viel allgemeiner als nur fördertechnisch: Besteht das grundsätzliche Dilemma der Medizinforscher nicht sowieso darin, dass es deren ultimatives — wenn auch wohl nie erreichbares — Ziel ist, sich selbst überflüssig zu machen?

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„Einfach schlecht!“

19. Mai 2015 von Laborjournal

Arbeitsgruppen werden aufgelöst, Lehrstühle umgewidmet, Institute und Zentren geschlossen, langfristig angelegte Verbundprojekte vorzeitig abgewickelt,… All das passiert immer wieder in der Forschung. Und es ist auch ganz normal. Nur so kann man dynamisch auf aktuelle Entwicklungen reagieren — oder Projekte und Initiativen stoppen, von denen man plötzlich merkt, dass sie in der Sackgasse stecken.

Schlimm ist es natürlich für die jeweiligen Mitarbeiter, denen mehr oder weniger der Boden unter den Füßen weggezogen wird; und die den anvisierten „Auffangmaßnahmen“ oftmals berechtigterweise nur wenig trauen — wenn es denn überhaupt welche gibt.

Immer wieder haben wir daher im Laufe unserer über zwanzigjährigen Tätigkeit entsprechend empörte Anrufe von Leuten bekommen, die gerade mitgeteilt bekommen hatten, dass deren Gruppe/Institut/Projekt/… demnächst abgewickelt würde. Völlig überraschend und natürlich komplett unberechtigt. Man habe doch veröffentlicht, sei hier und da belobigt worden — und jetzt diese Katastrophe…

Unsere Frage war dann immer, welches die Begründungen für den Stopp seien. Ob es nicht einen entsprechenden Evaluierungsbericht oder eine Stellungnahme zu der Entscheidung gebe. „Ja, schon“, sagte dann meist der Anrufer. „Aber da komm‘ ich als einfacher Mitarbeiter nicht dran. Vielleicht könnten Sie da ja was rauskriegen — deswegen rufe ich ja an.“

Genau so lief vor ein paar Wochen auch das letzte derartige Gespräch ab, als uns ein betroffener Mitarbeiter wegen des vorzeitigen Endes eines interdisziplinären Zentrums anrief. Am Ende versprach unser Redakteur, „mal nachzuhaken“.

Zuerst rief unser Redakteur beim BMBF an. Den Bericht der letzten Zentrumsevaluation rückte der Mitarbeiter zwar nicht heraus, aber immerhin erfuhr er, wer der Evaluierungskommission vorsaß. Also rief er bei diesem „Vorsitzenden“ an. Das Gespräch dauerte allerdings nur knapp zwei Minuten. Als unser Redakteur geschildert hatte, dass er gerne mehr über die Gründe des Projektstopps erfahren wollte, antwortete der Vorsitzende: „Es ist zwar kein Ruhmesblatt für die Projektauswahl des BMBF, aber ich sag’s ihnen trotzdem ganz ehrlich: Die waren einfach schlecht!“

Das wäre zwar auch eine Nachricht gewesen — wir beschlossen aber dennoch, diesen „Fall“ nicht weiter zu vertiefen.

Zitat des Monats (21)

12. September 2014 von Laborjournal

Glomski’s problem was that he could only get funding to do very predictable, unexciting research. When money gets tight, often only the most risk-averse ideas get funded, he and others say. […] Funding is so competitive that reviewers shy away from ideas that might not pan out.

[…] Historically, payoffs in science come from out of the blue — oddball ideas or unexpected byways. Glomski says that’s what research was like for him as he was getting his Ph.D. at the University of California, Berkeley. His lab leader there got funding to probe the frontiers. But Glomski sees that farsighted approach disappearing today.

Aus dem lesenwerten NPR-Artikel „When Scientists Give Up“ über zwei Wissenschafts-Aussteiger (der obige Glomski ist einer davon).

Ein Plädoyer für die biologische Grundlagenforschung…

8. Juli 2014 von Laborjournal

… halten Doktoranden der University California in San Diego (UCSD) in folgendem, nett gemachten Video:

2013 gewann das Werk den „Stand Up For Science“-Videowettbewerb der Federation of American Societies For Experimental Biology (FASEB).

Tipp: Tobias Maier via Twitter

„Knebelverträge gehen bald nicht mehr“

6. Mai 2014 von Laborjournal

Ende 2012 setzte die Max-Planck-Gesellschaft eine Präsidentenkommission Nachwuchsförderung ein. Von irgendwelchen (Zwischen-)Ergebnissen hat man seither noch nichts gehört. Auch an den Universitäten und anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird das Problem momentan eher verschleppt als diskutiert.

Derweil wächst es unbeeindruckt weiter. Denn eines ist klar — und war ja letztlich auch der Grund für die Bildung der MPG- und anderer Kommissionen zum Thema: Angesichts der jetzigen Entwicklung muss sich hinsichtlich der Förderung von Doktoranden und Postdoktoranden in naher Zukunft etwas ändern, sonst gerät die akademische Forschung im Wettbewerb um qualifizierten oder gar exzellenten Nachwuchs demnächst stark ins Hintertreffen.

Ein in Nachwuchs-Fragen sehr engagierter Direktor eines Bio-Instituts fasste das Dilemma letzte Woche im Gespräch folgendermaßen zusammen: „In zehn Jahren werden die Studenten der Naturwissenschaften deutlich mehr Alternativen haben. Knebelverträge wie im heutigen akademischen System gehen dann nicht mehr. Und darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Gut für die Studenten, schlecht für die Forschung. Es sei denn, man beginnt tatsächlich bald, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Meinungen dazu?

(Foto: mapoli-photo / Fotolia.com)

Gesellschafts-Gerangel

17. Mai 2013 von Laborjournal

Eine kleine Geschichte:

Einst suchte das BMBF ein Forschungsfeld für eine großzügige strategische Förderung. Die Gesellschaft für Innere Medizin wollte das Thema „Hepatitis“ vorschlagen. Doch kaum wurde das bekannt, krähte schon die Gesellschaft für Virologie: „Moment mal, die Hepatitis-Viren gehören uns.“ „Na und“, giftet die Gesellschaft für Innere Medizin zurück, „für die Krankheit sind immer noch wir zuständig.“

„Nicht ganz, die Leber ist ja wohl zuerst einmal unser Terrain“, plusterte sich sogleich die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten auf. „Langsam, langsam“, drängelte daraufhin die Gesellschaft für Infektiologie herein, „da haben wir doch ein gehöriges Wörtchen mitzureden.“ „Und wir erst recht“, zischelte von hinten die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung von Viruserkrankungen.

In den nächsten Tagen zogen noch weitere Fachgesellschaften ins Feld, um „ihr Stück“ Hepatitis gegen die anderen zu verteidigen — unter anderem die Gesellschaft für Pharmakologie, die Deutsche Transplantationsgesellschaft und die Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie.

Wenige Monate später richtete das BMBF für viele, viele Millionen einen Schwerpunkt zur Nanotechnologie ein, deren Bedeutung die Deutsche Physikalische Gesellschaft als akzeptierte Dachorganisation ihres ganzen Fachs zuvor eindrucksvoll dargestellt hat — ohne jegliche Querschüsse. Die Biomediziner gingen leer aus.

Wie gesagt, eine Geschichte. Hat sich nie so abgespielt. Wie sollte sie auch?

Muster ohne Wert

6. Februar 2013 von Laborjournal

“Oh Gott, das war wieder einer der typischen Bioinformatik-Vorträge.” Der kürzlich so aufstöhnte, war ein Biochemiker. Zuletzt musste er in seinem Feld immer mehr von “diesen Bioinformatikern” begegnen. Wie in so vielen anderen Feldern auch.

“Nur reine Waschlisten”, klagte er weiter. “Warum gewisse Muster innerhalb des analysierten Monster-Datensatzes hier überrepräsentiert sind, dagegen dort kaum vorkommen. Dass es darin soundsoviel Prozent von diesem gibt, und soundsoviel von jenem. Und dann zeigt er uns strahlend, dass Proteine, die offenbar an der Transkription beteiligt sind, auffällig viel Glutamin enthalten. Als ob es dazu nicht schon einen Rattenschwanz an biochemische Daten geben würde. Und als ich ihn dann etwas ketzerisch nach einer Erklärung für die Glutamine fragte, hob er nur dumm-grinsend die Schultern.” Diesen Beitrag weiterlesen »

Some Budding Yeast I Used to Grow (Gotye Parody)

1. Februar 2013 von Laborjournal

Und wieder eine Hit-Parodie aus dem Labor. Diesmal insbesondere für die vielen Hefe-Forscher — und ziemlich melancholisch:

Von Nathaniel Krefman. Mehr Videos von ihm hier.

Und hier das Original: „Somebody That I Used To Know“ von Gotye.

„Da soll noch einer die Forschungsförderung verstehen…“

11. Dezember 2012 von Laborjournal

Aus der Reihe „Spontane Interviews, die es nie gab — die aber genau so hätten stattfinden können”. Heute: Prof. K. Eingeld, Applikatiologisches Institut Universität Unvollstädt.

LJ: Hallo, Herr Eingeld, schlechte Laune?

Eingeld: Allerdings.

LJ: Was ist passiert?

Eingeld: Antrag abgelehnt. Zum zweiten Mal.

LJ: Zweimal dasselbe Projekt?

Eingeld: Exakt.

LJ: Was lief schief?

Eingeld: Ach, beim ersten Mal waren alle Gutachter eigentlich begeistert. Jedenfalls von der Wissenschaft. Diesen Beitrag weiterlesen »