„Gegessen wird, was auf den Tisch …“

29. November 2023 von Laborjournal

Sicher findet sich nicht regelmäßig ein Becher voll wimmelnder Maden auf Ihrem Frühstückstisch. Klar, schon die Vorstellung hunderter milchiger Larvenkörper, wie sie auf dem Frühstücksteller in alle Richtungen krabbeln und auf Verwesung erpicht sind, regt nicht jedermanns Appetit an.

Aber warum eigentlich nicht?

Zum einen muss Frühstück natürlich tot sein. Es darf sich nicht allzu sehr bewegen – zumindest nicht aus eigener Kraft – und darf den Essenden weder anspringen (* mehr dazu weiter unten) noch vor dem Frühstücksmesser flüchten. Zum anderen entsprechen Maden ohnehin nicht unseren Essgewohnheiten.

Anderswo gelten sie als Delikatesse. In Salzwasser gekocht, in Mehl gewälzt und anschließend frittiert schmecken sie leicht süßlich und sind saftig weich – ein bisschen wie Pudding.  Diesen Beitrag weiterlesen »

Formvollendetes Headbanging

27. Juni 2022 von Laborjournal

Der Wolf hat große Augen, damit er Sie besser sehen kann. Er hat große Ohren, damit er Sie besser hören kann, und er hat einen großen Mund, damit er Sie besser fressen kann. Gewisse Merkmale von Tieren wurden bereits von den Gebrüdern Grimm als Anpassung an deren Überlebensbedürfnisse erkannt. Und die Grimms haben ja nur aufgeschrieben, was sich die Menschen seit Jahrhunderten erzählt haben. Eine frühe Ahnung von Evolution. Und die zugrunde liegende Erkenntnis: Form follows function.

Leider ist dieser Zusammenhang in der Evolution nicht immer eindeutig, und möglicherweise folgt die Form manchmal zwei oder noch mehr Funktionen. Und damit wären wir bei der Giraffe angekommen …

„Warum hat die Giraffe so einen langen Hals?“ – „Damit sie besser Blätter von hohen Bäumen fressen kann,“ lautete meist die Antwort. Schon Lamarck und später Charles Darwin vermuteten, der lange Giraffenhals sei eine Anpassung daran, wie hoch die Nahrung hängt. Aber schon früh kamen Zweifel auf: Warum gab es diese Anpassung nur bei Giraffen? Und: Wäre es nicht „billiger“ gewesen, einfach nur die Beine zu verlängern? Auf der anderen Seite: Wenn man bereits einen langen Hals gehabt hätte, bevor Nahrung in größeren Höhen erreichbar war, wäre das natürlich ein Vorteil gegenüber einem kurzhalsigen Dasein gewesen. Aber warum hätten die Giraffen schon vorher einen langen Hals bekommen sollen?    Diesen Beitrag weiterlesen »

Journal Covers, etwas anders (5)

31. Mai 2013 von Laborjournal

Titelblatt von Nature vol. 497 (7447) vom 2. Mai 2013

Dazu heißt es:

Genetically modified crops, we were promised, would deliver a second green revolution: a wealth of enhanced crops that would provide food to the starving, profits to farmers and a greener environment to boot. In many ways that revolution has arrived, but there have been setbacks and disappointments too. In this special issueNature charts the development of GMO technology in the past three decades and looks for the green shoots that might form the basis of the next generation of GMOs. Cover: Kelly Krause/Nature (photo: Nagy-Bagoly Arpad/Shutterstock)

Journal Covers, etwas anders (4)

29. April 2013 von Laborjournal

Titelblatt von Cell, vol. 153(1); 28. März 2013:

Dazu heißt es:

The kind of food an organism consumes has a broad reaching impact on its development, behavior, and lifespan. In this issue, two papers, MacNeil et al. (pp. 240–252) and Watson et al. (pp. 253–266), explore the effects of diet on these life-history traits in the nematode C. elegans. Combining nutrigenomics and network analyses, they find that different diets affect traits via distinct mechanisms. The response to diet is coupled to metabolic changes, and disruptions of some of these specific metabolic pathways correspond to inborn errors of metabolism in humans. The cover features a “native-art-inspired abstraction” of a worm eating a bacterial diet and illustrates the interconnectedness between diet, nuclear gene regulatory networks, mitochondrial networks, and their effects on life-history traits such as development and brood size.

Cover art by Lesley T. MacNeil.

Analytica-Tagebuch 2012 (III)

20. April 2012 von Kommentar per Email

Auch die Redakteure von Laborjournal und Lab Times brauchen bisweilen eine Stärkung.

(Unsere Redakteurin Valérie Labonté schickte folgenden Bericht von der Analytica:)

Vorgestern abend, an Tag 2 der Analytica, ließen es sich die LJ-Redakteure auf dem Ausstellerabend bei Weißbier, Knödel und „Humptata-Musik“ gut gehen. Redakteur Z. war von dem Messetag so ausgehungert, dass er bereits vor der offiziellen Eröffnungsrede am Buffet einen Teller schnappte und kurz davor stand, das Gelage als erster zu eröffnen. Nachdem er von der Catering-Mannschaft zurückgepfiffen wurde, startete Z. nach der Ansprache einen neuen Versuch und lief prompt in die Arme von A. L. von der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM), mit der er vor zwanzig Jahren ein denkwürdiges Anorganik-Praktikum an der Freiburger Uni durchlitt. Die Zeit in der Warteschlange am Buffet war entsprechend kurzweilig und Z. und L. schwelgten in der glorreichen Studentenzeit, bis die Teller randvoll waren.

Analytica-Tag drei ist nun auch vorbei. Die Redakteure fühlen sich schon wie zu Hause hinter ihrem Standtresen. Diesen Beitrag weiterlesen »

(F)Rohe Ostern!

21. April 2011 von Laborjournal

Was passiert, wenn englische Chemiker sich für Schokoladen-Ostereier interessieren, zeigt dieses Video ihrer „eggsperiments“:

In einem anderen, früher produzierten Video hatte der herrlich verwirrt aussehende Nottinghamer Chemie-Professor Martyn Poliakoff dem geneigten Zuschauer bereits erklärt, wie man Eier im Labor richtig kocht.

Erst vor kurzem dagegen regte sich der australische Mediziner Nathan Grills im Medical Journal of Australia über den Osterhasen als gesundheitsschädliches „Role Model“ auf:       Diesen Beitrag weiterlesen »