As Time Goes By …

6. Dezember 2023 von Laborjournal

Dass externe Reize in die Regulationsschleifen von Zellprozessen mit eingerechnet und oft genug sogar für deren konkrete Ausgestaltung genutzt werden, ist klar. Die prominentesten Beispiele für solche externen Faktoren sind sicherlich Licht und Temperatur; zuletzt traten in mehr und mehr Fällen auch mechanische Gegebenheiten in den Fokus.

Ein wenig stiefmütterlich scheint die Forschungsgemeinde bislang hingegen den Faktor Zeit ins Kal­kül genommen zu haben. Oder genauer gesagt: Wie vor­ge­­gebene Zeitspannen für das Einrichten konkreter Regu­la­tions­­mechanismen genutzt wer­den.

Ein nettes Beispiel, über das wir bereits an anderer Stelle berichtet hatten, dreht sich um die Transkription. Im Reagenzglas hatte man für das Aneinanderreihen der einzelnen Nukleotide zu fertigen mRNA-Strängen eine Geschwindigkeit von 30 bis 60 Nukleotid-Verknüpfungen pro Sekunde ermittelt. Doch damit stand man unverhofft vor einem Rätsel. Dieses wurzelte darin, dass die Exon-Blöcke der meisten eukaryotischen Gene bekanntlich durch nicht-codierende Intron-Abschnitte unterbrochen werden – wodurch sie teilweise weit voneinander getrennt liegen. Die Zelle jedoch muss zunächst ein Primärtranskript des gesamten Gens inklusive aller Introns erstellen, aus dem erst nachfolgend die Exons zur funktionellen mRNA zusammengespleißt werden. Und da die Primärtranskripte aufgrund ihrer Exon-Intron-Strecke – wie gesagt – bisweilen sehr lang sein können, braucht die Zelle für deren Produktion ordentlich Zeit.

Okay, und wo ist das Problem?   Diesen Beitrag weiterlesen »

Engländer kommen billiger in Gen-Datenbank „FlyBase“

27. Juni 2018 von Laborjournal

(Gerade folgender Hinweis in der Redaktion eingegangen:)

„Ich wollte gerade ein Gen in der Drosophila-Datenbank FlyBase nachsehen. […] Hier ein Screenshot von dem, was ich vorfand (für größere Version auf’s Bild klicken):

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Interessant, dass Flybase unterstützt wird:

[…] by a grant from the National Human Genome Research Institute at the U.S. National Institutes of Health U41HG000739.

Und dass die den Support jetzt kürzen!

Noch interessanter aber ist die neue „Preisliste“: Europa gehört zu den „other countries“, wo jede Person 300 US-Dollar pro Jahr für den Zugang zur Datenbank zahlt — Amis und Engländer zahlen dagegen nur die Hälfte.

Hmm?…“

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Journal-Cover, etwas anders (2)

25. Februar 2013 von Laborjournal

Auch Cell lässt sich nicht lumpen, hin und wieder ein „etwas anderes“ Titelbild zu gestalten:

Auf der Innenseite heißt es dazu:

Cachexia or muscle wasting affects many cancer patients, particularly those with late-stage disease. In this issue, Zhou et al. (pp. 531–543) demonstrate Diesen Beitrag weiterlesen »

Was stinkt im Labor?

12. Juli 2011 von Laborjournal

Welches sind die schlimmsten Gerüche, denen man im Labor ausgesetzt sein kann? Beta-Mercaptoethanol? Ammoniak? Formaldehyd? Oder sind es doch eher die bisweilen sehr streng riechenden Nährmedien? Hefe-haltiges Drosophila-Medium etwa, oder diejenigen für bestimmte Bakterien auf Fleisch-, Blut- oder gar Fäkalienbasis?

Nick Oswald hat auf Bitesize Bio seine Top Ten der „Worst Lab Smells“ aufgestellt. Und wie Nick wollen wir an dieser Stelle unsere deutschsprachigen Leser fragen: Was stinkt Euch im Labor am meisten?

Steril durch Dunkle Materie

5. November 2009 von Laborjournal

eselWarum sind Kreuzungsprodukte zweier Arten, wie zum Beispiel Maulesel, oft steril oder gar nicht lebensfähig? Seit Darwin an dem Problem scheiterte, kämpfen Biologen mit dieser Frage. Eine Gruppe um Harmit Malik am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle schlägt vor, dass das an der „Dunklen Materie“ im Genom liegen könnte, dem verdichteten, Gen-armen Heterochromatin. Diesen Beitrag weiterlesen »