Oma hat’s schon immer gewusst…

3. Juli 2015 von Laborjournal

Aus den verschiedensten Gründen müssen wir immer wieder mal in unseren alten Heften blättern. Gar nicht selten kommt es dann vor, dass wir viel mehr Zeit mit dem alten Heft verbringen, als „eben nur schnell diese eine konkrete Sache“ nachzuschauen. So brauchte ich gestern etwa eine Info aus einem Hintergrundartikel, der im Heft 5 des Jahres 2004 stand — und stieß ein paar Seiten weiter auf einen „Brief an die liebe Oma“ zum Thema Großmütter-Hypothese. Und weil dieser mal so was ganz anderes war, stelle ich ihn jetzt hier einfach nochmals hinein:

Liebe Oma,

heute muss ich Dir einfach schreiben. Erinnerst Du Dich noch an die Zeit, als ich meine Doktorarbeit machte? Und wie Du mich immer wieder gefragt hast, was genau ich denn da täte?

Verzweifelt hab’ ich damals versucht, Dir zu erklären, warum ich ausgerechnet dieses eine Protein kristallisieren würde. Warum ich hoffte, über die dreidimensionale Struktur dessen Wirkungsmechanismus in der molekularen Signalkette zu entschlüsseln, die …? Sinnlos, ich weiß.

„Herrgott“, hast Du damals immer geantwortet, „diese moderne Biologie, kommt da auch was raus, was ein Normalsterblicher verstehen kann?“ Irgendwann hatten wir dann aufgegeben. Und da ich nun ja auch schon eine ganze Weile ziemlich weit weg bin, hatte ich dieses Kapitel zwischen uns beiden auch allmählich vergessen.

Vor einer halben Stunde ist es mir auf einen Schlag wieder eingefallen. Ich saß in der Bibliothek und blätterte im neuen Nature. Das ist eine Zeitschrift, in der nur die vermeintlich allerwichtigsten Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. Und was lese ich da plötzlich? Einen Artikel, der erklärt, warum Großmütter — oder Frauen ganz allgemein — so alt werden. Klar, dass ich da sofort an meine liebe, alte Großmutter denken musste, oder?  Diesen Beitrag weiterlesen »

Sport hält Mäuse jung

9. März 2011 von Laborjournal


Sport beugt dem Altern vor. Irgendwie haben wir das doch schon immer gewusst. Jeder für sich und rein instinktiv. Nicht zuletzt deshalb schrieb der schottische Arzt William Buchan bereits im 18. Jahrhundert:

Of all the causes which conspire to render the life of a man short and miserable, none have greater influence than the want of proper exercise.

Und sein Zeitgenosse, der Dichter John Gay ergänzte:

And Exercise thy lasting youth defends.

Klar, dass daher auch die „Um-die-50-Fraktion“ der Laborjournalisten versucht Muskeln und Mitochondrien geschmeidig zu halten: Diesen Beitrag weiterlesen »

Nur das Beste für 2011…

1. Januar 2011 von Laborjournal

… wünscht die Laborjournal-Redaktion seine Lesern: Brillante Ideen, überzeugende Daten und messerscharfe Analysen (dies nicht ganz uneigennützig, denn dann haben wir immer was Tolles zu schreiben) — aber auch Gesundheit, ein frohes Gemüt und immer was zum Lachen (auch dafür wollen wir mit sorgen).

Wir starten daher ins neue Jahr mit folgender netter Forscher-Skulptur aus Pappmachè (— vielleicht das Beste, was man aus den negativen Gutachten abgelehnter Manuskripte und Anträge machen kann):

„Künstlerin“ ist die israelische Zellbiologin Naava Naslavsky, gefunden haben wir „das Werk“ in dem lesenswerten Blog-Essay „The Age of Reason“ über würdevolles Altern als Wissenschaftler. Dieser wiederum ist publiziert in der ebenfalls sehr empfehlenswerten neuen Science-Blogging-Plattform „Occam’s Typewriter„, in der sich unter anderem einige ehemalige Blogger des Nature Network neu firmiert haben — auch etwa das Blog „Mind the Gap“ der Zellbiologin und Romanautorin Jennifer Rohn.

Dies nebenbei schon mal als Tipp für’s neue Jahr…

Biotechnica 2010 (3)

7. Oktober 2010 von Laborjournal

Assoziiert an die Biotechnica findet übrigens nebenan im Convention Center der 5th World Congress on Preventive & Regenerative Medicine statt. Einer der mit Spannung erwarteten Hauptredner war gestern Aubrey de Grey — laut Wikipedia „ein in Cambridge wohnender in wissenschaftlichen Kreisen umstrittener Bioinformatiker und theoretischer Biogerontologe.“

In England oder den USA zieht de Grey mit seinen Theorien zur Umkehr des Alterns und der „Abschaffung des Sterbens“ normalerweise mehrere hundert Leute zu seinen Vorträgen an –wenn nicht mehr. In Hannover lauschten ganze Dreißig seinen Ausführungen.

Die Frage, die den Laborjournal-Reporter indes am meisten beschäftigte: Trug de Grey nun eine Krawatte, oder nicht?