Autoren am Rande des Nervenzusammenbruchs (17)

27. September 2012 von Laborjournal

Ob berechtigt oder nicht — manchmal beißen einen die Bienen des Peer Review allzu arg. Manuskript bei drei, vier, fünf Journals eingereicht und jedes Mal abgelehnt. Gar nicht mal wegen irgendwelcher Schwächen, sondern vor allem mit der Begründung „does not adequately fit the scope of the journal“. Und das wiederum nur, weil keiner diesen Organismus kennt. Und auch nicht kennen lernen mag…

Wem kommt heutzutage bei solchen Erlebnissen nicht in den Sinn, das Paper einfach ohne Peer Review und Journal selbst zu veröffentlichen — auf der eigenen Homepage, dem eigenen Blog,… oder was auch immer? Dummerweise — so  müsste man denken — wird es dort aber wohl keiner finden…

Falsch! Zen Faulkes hat es ausprobiert — er veröffentlichte sein Paper „The distal leg motor neurons of slipper lobsters, Ibacus spp. (Decapoda, Scyllaridae)“ auf seinem eigenen Blog „Neurodojo“ und erklärte auch ausführlich, warum. Nach nur einer Woche erschien das Paper mit den richtigen Suchbegriffen bei Google Scholar ganz oben.

Ob Faulkes diesen Ausgang seines Experiments aber ausschließlich positiv finden soll — darüber ist er selbst unsicher:

I’m ambivalent about this paper showing up so readily in the search results. Good for me, obviously, but definitely reminds people that you always have to keep your wits about you with any resource. It may well be that Google Scholar will end up changing its algorithms to exclude papers like mine that explicitly advertise themselves as “not peer reviewed.”

Dennoch könnte Faulkes damit weitere „verschmähte“ Autoren leicht zur baldigen Nachahmung motivieren.

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