Schon mal zitiert worden, bevor das Paper überhaupt offiziell veröffentlicht war?
Wie einem dies passieren kann, beschrieb vor kurzem der Bioinformatiker C. Titus Brown in seinem Blog Living in an Ivory Basement. Demnach unternahm er den „unüblichen Schritt“, ein Manuskript über ein neues Software-Tool zur Metagenomik-Analyse nicht nur bei PNAS einzureichen, sondern dieses parallel auf dem Preprint-Server arXiv zu posten, der sich insbesondere unter Physikern und Mathematikern großer Beliebtheit erfreut.
Ein paar Wochen danach erhielt Brown die Anfrage, seinerseits ein bestimmtes Manuskript zu begutachten — unter anderem deswegen, weil die Autoren sein arXiv-Paper bereits zitiert hatten. Und etwas später folgte eine E-Mail, in der sich der Autor eines wiederum anderen Software-Tools folgendermaßen bei Brown bedankte:
Thanks for sharing your pre-prints on arXiv, our article is a direct consequence of that action!
Browns Preprint wurde also nicht nur zweimal zitiert, sondern jemand Drittes hatte sein Software-Tool bereits umgehend für einen anderen Zweck weiterentwickelt.
PNAS akzeptierte Browns Paper ERST WOCHEN DANACH!
Was Brown jubilieren ließ:
This just seems to be the right way to do science, to me: minimum time from paper to exposure to (possible) extension.
Unter Physikern, die arXiv schon lange benutzen, scheint dies nicht unüblich. Denn, wie Brown später erfuhr, erreichen viele derer Paper ihren Zitationsgipfel etwa zu dem Zeitpunkt, wenn sie zur „normalen“ Veröffentlichung akzeptiert werden. In der Szene sind sie dann jedoch schon „old hats“, da jeder sie bereits auf arXiv gelesen hat.
Schlagworte: arXiv, Autorenschaft, Bioinformatik, Physik, Preprint, Review, Server, Software, Zitierungen
Finde ich sehr interessant. Was meiner Meinung nach auch wirklich gut ist, ist seine Veröffentlichungen im Internet zu vermarkten über Seiten wie http://www.website-zum-buch.de