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Mittagstief (Analytica 2)

23. März 2010 von Karin Hollricher

Uff, mitten im Mittagstief. Trotzdem haben wir mitbekommen, wer den von Roche und der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie finanzierten Analytica Forschungspreis erhalten hat.

Zwei sogenannte Jungforscher (weil unter 40) waren es, die zusammen 50.000 Euro für „wegweisende Forschung“ bekamen: Petra Dittrich von der ETH Zürich und Matthias Selbach vom MDC in Berlin.

Selbach untersucht, welchen Einfluss microRNAs auf die Translation haben. Mit dem von ihm und Kollegen entwickelten pulsed SILAC genannten Verfahren konnte er die Wirkung von miRNAs auf das gesamte Proteom einer Zelle messen. Wie das geht? Man gibt  vergleicht das Proteom von Zellen,  die man mit miRNAs und kurze Zeit (puls) mit stabilen Isotopen inkubiert hat, mit Zellen, die nicht mit miRNAs inkubiert wurden. Der Vergleich der markierten, de novo synthetisierten Proteine zeigt, wie die kleinen RNAs quantitativ die Translation beeinflussen.

Petra Dittrich entwirft Mikrochips für die Zellanalytik. Auf Silizium- und Kunststoffsubstraten bringt sie winzige Kanäle, Pumpen, Ventile und Reaktionskammern an, worin sie Reaktionen im Nanoliter-Maßstab durchführen kann. Derzeit arbeitet sie an eine Chip, auf den man einzelne Zellen aufbringen und sie mit winzigen Pinzetten festhalten kann. Das ermöglicht die Beobachtung einzelner Zellen. Auch kann sie auf Chipfs künstliche Zellen aus Lipidmembranen herstellen.

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2 Gedanken zu „Mittagstief (Analytica 2)“

  1. Dr. Glukose sagt:

    Ah ja, war gerade auf der Seite von der Petra Dittrich und habe dort gesehen, dass sie an ähnlichen Sachen arbeitet/forscht wie der Biotech-Lehrstuhl hier an der Uni Würzburg, sprich Elektromanipulation von Zellen. Solche Chips, auf denen Zellen festgehalten und manipuliert werden können, gibt es übrigens schon zu genüge. Es gibt sogar schon Chips mit mehreren Strukturen, wo man mit den Zellen mehrere Sachen auf einmal anstellen kann. Das ganze ist ziemlich interessant, man kann schliesslich Zellen zu Megazellen fusionieren, Zellen mit elektrischen Pulsen aufbrechen um fremde DNA einbringen und und und. Wünsche euch noch ein gutes Durchhaltevermögen auf der Analytica, manchmal kann es dort nämlich schon langweilig werden!

  2. Karin Hollricher sagt:

    Danke für die guten Wünsche.

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