Was ist faul an diesem Bild?

23. Oktober 2017 von Laborjournal

Es scheint leider traurige Gewissheit: In den letzten Jahren haben die Mauscheleien in den Abbildungen von Originalveröffentlichungen deutlich zugenommen. Der redliche Wissenschaftler ist daher wahrlich nicht schlecht beraten, möglichst auch den eigenen Blick für etwaige „Seltsamkeiten“ in Paper-Abbildungen zu schärfen. Denn andernfalls könnte solch ein „Trugbild“ womöglich auch das eigene Projekt irgendwann auf die falsche Fährte führen.

Wir von Laborjournal wollen bei der Schärfung der entsprechenden Sinne helfen — und stellen daher zum nun folgenden Bild die Frage: „Was ist daran wohl faul?“

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Das Bild stammt aus dieser Originalveröffentlichung in Clinical Cancer Research. Uns ist nicht bekannt, ob das offensichtliche „Missgeschick“ inzwischen irgendwelche Konsequenzen nach sich gezogen hat. Zurückgezogen oder korrigiert ist das Paper jedenfalls bis heute nicht. Genauso wenig haben die Autoren bisher erklärt, wie der „Fauxpas“ zustande kam.

Und wer jetzt immer noch nicht weiß, was genau „faul“ ist an der Abbildung, bitte hier auf PubPeer nachschauen. Dort wurde erstmals darauf hingewiesen, dass hier etwas abgebildet ist, was sich so wie gezeigt einfach nicht „sauber“ abgespielt haben kann.

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Kaffeefahrten statt Meetings

12. Oktober 2017 von Laborjournal

Auch wir Laborjournalisten besuchen hin und wieder Meetings. Erst kürzlich hatte einer von uns wieder das Vergnügen.

Doch einmal im Auditorium, formierten sich während der einzelnen Vorträge wiederholt Gedanken in seinem Hirn wie etwa: „Ah ja, EMBO Journal, vor fünf Jahren ungefähr“. Oder: „Natürlich, die alte Science-Story. Auf die ist er immer noch stolz. Aber kam da seitdem gar nichts mehr nach?“

Zum Schluss gab es schließlich die Closing Lecture vom vielfach gepreisten Großmeister des Faches höchstpersönlich. Einen Review seiner letzten drei Reviews lieferte er ab — brillant vorgetragen, zugegeben. Dennoch die Story kannten wirklich alle — und das schon seit langem. Dafür hätte er sich nicht für vier lange Tage von Frau und Enkelkindern verabschieden müssen…

Kann es denn Sinn von Meetings sein, fast ausschließlich Nachlesbares zu präsentieren? Früher einmal war das nicht so, da wurde tatsächlich öfter noch Work in Progress diskutiert. Aber heute?

Ein italienischer Forscher schrieb denn auch vor kurzem dazu: „Meetings sollten kein Forum sein für artig abgeschlossene Arbeiten, vielmehr sollten sie als Bühne dienen, um neue, durchaus auch gewagte Hypothesen vorzustellen und zu diskutieren.“

Recht hat der Mann. Und er hat weiterhin recht, wenn er noch anfügt: „Heute sind Meetings nur noch dazu nützlich, um Freunde zu treffen, neue Leute kennenzulernen oder Kooperationen zu planen. Deswegen ziehe ich selbst mittlerweile die Kaffeepausen den offiziellen Präsentationen deutlich vor.“

Da gibt es dann wenigstens heißen Kaffee, bei all dem kalten in den Vorträgen.

Vielleicht sollte man sich doch überlegen, statt teuren Meetings einfach gleich ausgedehnte Kaffeefahrten zu organisieren, um die Leute zusammenzubringen…